Relevanz des Themas
In Europa ist rund jeder achte Bürger im erwerbsfähigen Alter Umfragen zufolge von einer dauerhaften gesundheitlichen Einschränkung beeinträchtigt. Trotz diverser legislativer und politischer Initiativen zur Anti-Diskriminierung und Beschäftigungserleichterung führt eine Behinderung in vielen Ländern zu anhaltenden, substanziellen Nachteilen auf dem Arbeitsmarkt. Die Ursachen im Einzelnen zu ermitteln, ist eine komplexe, aber zwingend erforderliche Aufgabe, um das Ausmaß und die sozialen und ökonomischen Kosten der Benachteiligung von gesundheitlich eingeschränkten Personen zu verringern.
Wichtige Resultate
Pro
Der Forschungsstand zu den Arbeitsmarktresultaten von gesundheitlich beeinträchtigten Personen verbessert sich kontinuierlich.
Ein Teil der durch Arbeitsmarktindikatoren angezeigten Nachteile für Behinderte geht auf andere Faktoren wie Lebensalter und Bildungsniveau zurück.
Es werden zunehmend experimentelle Methoden eingesetzt, um die Diskriminierung von Behinderten bei der Vergabe von Arbeitsplätzen zu untersuchen.
Die Literatur berücksichtigt inzwischen auch Daten aus Entwicklungsländern.
Längsschnittstudien zeigen, dass die gesundheitliche Beeinträchtigung in vielen Fällen nicht dauerhafter Natur ist.
Contra
Befragungsdaten zu gesundheitlichen Einschränkungen sind nur bedingt zuverlässig, insbesondere im Ländervergleich.
Die Forschung zeigt, dass Behinderungen zu erheblichen Arbeitsmarktnachteilen – gerade mit Blick auf die Beschäftigung – führen.
Längsschnittstudien liefern Hinweise zur kausalen Wirkung von Behinderungen auf die Arbeitsmarktergebnisse.
Diskriminierungseffekte lassen sich mit Surveydaten nicht leicht ermitteln, weil Behinderungen auch die Arbeitspräferenzen und -produktivität beeinflussen können.
Ob Antidiskriminierungs-Gesetzgebung zu verbesserten Arbeitsmarktresultaten führt, ist nicht eindeutig belegt.