Behinderung und Arbeitsmarktergebnisse Updated

Zwischen Behinderung und Arbeitsmarkt-Benachteiligung scheint ein kausaler Zusammenhang zu bestehen

Cardiff University, UK, and IZA, Germany

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Relevanz des Themas

In Europa ist rund jeder achte Bürger im erwerbsfähigen Alter Umfragen zufolge von einer dauerhaften gesundheitlichen Einschränkung beeinträchtigt. Trotz diverser legislativer und politischer Initiativen zur Anti-Diskriminierung und Beschäftigungserleichterung führt eine Behinderung in vielen Ländern zu anhaltenden, substanziellen Nachteilen auf dem Arbeitsmarkt. Die Ursachen im Einzelnen zu ermitteln, ist eine komplexe, aber zwingend erforderliche Aufgabe, um das Ausmaß und die sozialen und ökonomischen Kosten der Benachteiligung von gesundheitlich eingeschränkten Personen zu verringern.

Beschäftigungsnachteile von gesundheitlich
                        Eingeschränkten: große Länderunterschiede (2011)

Wichtige Resultate

Pro

Der Forschungsstand zu den Arbeitsmarktresultaten von gesundheitlich beeinträchtigten Personen verbessert sich kontinuierlich.

Ein Teil der durch Arbeitsmarktindikatoren angezeigten Nachteile für Behinderte geht auf andere Faktoren wie Lebensalter und Bildungsniveau zurück.

Es werden zunehmend experimentelle Methoden eingesetzt, um die Diskriminierung von Behinderten bei der Vergabe von Arbeitsplätzen zu untersuchen.

Die Literatur berücksichtigt inzwischen auch Daten aus Entwicklungsländern.

Längsschnittstudien zeigen, dass die gesundheitliche Beeinträchtigung in vielen Fällen nicht dauerhafter Natur ist.

Contra

Befragungsdaten zu gesundheitlichen Einschränkungen sind nur bedingt zuverlässig, insbesondere im Ländervergleich.

Die Forschung zeigt, dass Behinderungen zu erheblichen Arbeitsmarktnachteilen – gerade mit Blick auf die Beschäftigung – führen.

Längsschnittstudien liefern Hinweise zur kausalen Wirkung von Behinderungen auf die Arbeitsmarktergebnisse.

Diskriminierungseffekte lassen sich mit Surveydaten nicht leicht ermitteln, weil Behinderungen auch die Arbeitspräferenzen und -produktivität beeinflussen können.

Ob Antidiskriminierungs-Gesetzgebung zu verbesserten Arbeitsmarktresultaten führt, ist nicht eindeutig belegt.

Kernbotschaft des Autors

Die Häufigkeit gesundheitlicher Einschränkungen und damit verbundener Arbeitsmarktnachteile erfordert eine politische Antwort, die soziale und ökonomische Negativeffekte reduziert. Die richtigen Politikansätze zu finden, wird neben Messproblemen dadurch erschwert, dass zwischen Diskriminierung und dem Einfluss von Behinderungen auf Arbeitspräferenzen und -produktivität oft nur schwer differenziert werden kann. Die Erkenntnis, dass die Arbeitsmarktwirkungen von gesundheitlichen Einschränkungen je nach ihrer Art, Schwere und Dauer anders zu beurteilen sind, kann dabei helfen, zielgerichtetere Unterstützungsangebote und Anreize für eingeschränkt Erwerbsfähige zu schaffen.

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