Relevanz des Themas
Das Ziel, schulische Leistungen durch mehr Ressourcen an den Schulen zu steigern, erweist sich oft als schwer erreichbar. Dagegen zeigen reiche Forschungsbefunde, welche Bedeutung zentrale Abschlussprüfungen als Baustein eines Schulsystems haben können, das Schüler, Lehrer, Schulen und Verwaltung gleichermaßen in die Verantwortung für den Bildungserfolg nimmt. Dass zentrale Prüfungen zu einem primär auf prüfungsrelevante Fähigkeiten konzentrierten, nicht ausreichend auf das spätere Leben vorbereitenden Unterricht führen würden, bestätigt die Forschung nicht. Vielmehr zeigt sich ein klarer Zusammenhang zwischen Zentralprüfungen, besseren schulischen Leistungen und Arbeitsmarktresultaten sowie höherem Wirtschaftswachstum.
Wichtige Resultate
Pro
Zentrale Prüfungen sind mit größerem Lernerfolg in nationalen und regionalen Schulsystemen verbunden.
Dezentrale Systeme mit autonomen Schulen setzen zentrale Prüfungen voraus, um hohe Schülerleistungen zu erreichen.
Zentrale Prüfungen führen zu höherem Einkommen, geringerer Arbeitslosigkeit und einem größeren Informationsgehalt von Noten auf dem Arbeitsmarkt.
Verbesserte Fähigkeiten aufgrund zentraler Prüfungen tragen zu einem höheren langfristigen Wirtschaftswachstum bei.
Contra
Zentrale Prüfungen verbessern lehrplanbasierte, überprüfbare Fähigkeiten, fördern aber nicht automatisch auch andere Bildungsdimensionen.
Die starke Betonung des Leistungsaspekts kann zu Lasten der Lernfreude gehen.
Die bloße Vorgabe von Mindestanforderungen und Prüfung von Mindestkompetenzen genügt nicht, um den Effekt eines zentralen Prüfungssystems auszuschöpfen.
Es fehlt an Wissen darüber, welche Aspekte für den Erfolg zentraler Abschlussprüfungen entscheidend sind.