Relevanz des Themas
In den wohlhabenden Ländern hat sich der Bevölkerungsanteil mit ausländischen Wurzeln seit 1960 verdreifacht. Eine Ursache ist die zunehmende Abwanderung von gut Qualifizierten aus armen Weltregionen. Zu diesem Brain Drain tragen auch die Bemühungen vieler Staaten um ausländische Fachkräfte und Studierende bei. In den Herkunftsländern kann dies zu Arbeitsmarktproblemen und negativen fiskalischen Effekten führen. Andererseits können sie von Rücküberweisungen und den Erfahrungen von Rückkehrmigranten profitieren. Gewinn oder Verlust hängen auch von den politischen Gegebenheiten vor Ort ab.
Wichtige Resultate
Pro
Brain Drain liefert Anreize zur Ausbildung und schafft erst die Möglichkeit zu Finanztransfers ins Herkunftsland. Sowohl Rückkehrer als auch die im Ausland lebenden Migranten tragen zur wirtschaftlichen Entwicklung bei.
Ein gewisses Maß an Emigration ist für Entwicklungsländer von Vorteil, weil es zu Einkommenswachstum führt.
Mit gezielten Politikmaßnahmen können die Herkunftsländer selbst dafür sorgen, dass die Kosten eines Brain Drain gering ausfallen bzw. ein größtmöglicher Nutzen entsteht.
Contra
In den meisten Entwicklungsländern, vor allem in der Subsahara-Region oder in Zentralamerika, überschreitet der Umfang des Brain Drain das ökonomisch effiziente Maß deutlich.
Brain Drain kann erhebliche fiskalische Einbußen nach sich ziehen.
Ein zu starker Brain Drain führt zu gravierenden Humankapitaleinbußen und in der Folge zu Verzerrungen des Arbeitsmarktes.