Relevanz des Themas
Die öffentliche städtische Verkehrsinfrastruktur hat nicht mit den Anforderungen des Bevölkerungswachstums in Entwicklungsländern Schritt gehalten und ist vor allem in benachteiligten Regionen bis heute problematisch. Damit gestaltet sich der Zugang zum formellen Arbeitsmarkt für einen Großteil der einkommensschwächeren Bevölkerung schwierig und kostspielig. Sie werden auf diese Weise diskriminiert, sind nicht über reguläre Jobangebote informiert und haben kaum Anreize, zu formellen Arbeitsplätzen zu pendeln. Als Folge unzureichender Verkehrsanbindung nimmt die Informalität zu. Eine gut konzipierte Verkehrspolitik kann dem entgegenwirken.
Wichtige Resultate
Pro
Verbesserungen der öffentlichen Verkehrsangebote können Informalität verringern.
Eine ausgeweitete Verkehrsinfrastruktur sorgt auch dafür, dass Informationen über Beschäftigungsmöglichkeiten leichter zugänglich werden.
Geringere Verkehrsausgaben können einkommensschwächere Gruppen dazu veranlassen, lokale informelle Arbeit zugunsten weiter entfernter regulärer Jobs aufzugeben.
Verringerte Transportkosten sorgen für Lohnzuwächse und können somit die Schaffung regulärer Arbeitsplätze begünstigen.
Contra
Verkehrssubventionen können sich auf Arbeitslose und informell Erwerbstätige anders auswirken, vor allem dann, wenn Informalität eine attraktive Alternative darstellt.
Die Wirkungsmechanismen, die aus limitierter Verkehrsinfrastruktur mehr Informalität entstehen lassen, sind noch nicht eindeutig erforscht.
Die Gestaltung geeigneter Verkehrspolitiken erfordert mehr Informationen über die Pendelbereitschaft von informell Erwerbstätigen.
Im Rahmen der Bewertung sozioökonomischer Effekte von Verkehrsprojekten muss auch deren Wirkung auf die Arbeitsplatzwahl evaluiert werden.