Relevanz des Themas
Informationen aus Längsschnitterhebungen ordnen Momentaufnahmen in eine zeitliche Dimension ein. Sie beleuchten Ereignismuster im Leben eines Individuums und weisen auf (Im)mobilität zwischen den Generationen hin. So lassen sich unterschiedliche Lebenswege etwa nach Geschlecht oder sozioökonomischem Hintergrund nachverfolgen. Daten zu diversen Lebensaspekten wie Gesundheit, Bildung, Familie und Beschäftigung können zusammengeführt werden, um Wechselwirkungen zu analysieren und Politikinterventionen separater Ressorts besser zu verzahnen.
Wichtige Resultate
Pro
Längsschnitterhebungen bilden Kontinuitäten und Transformationen im Lebensverlauf unmittelbar und somit zuverlässiger ab als retrospektive oder Querschnittserhebungen.
So lässt sich zeigen, wie sich verschiedene Lebensbereiche im Zeitverlauf gegenseitig beeinflussen.
Die Vergangenheit einer Person hilft dabei, aktuelle Beobachtungen zu erklären und Erwartungen für die Zukunft abzuleiten.
Die breite Nutzbarkeit und die Verknüpfbarkeit mit Verwaltungsdaten machen Längsschnitterhebungen kosteneffektiv.
Die Analyse solcher Daten kann Kausalität von Korrelation trennen helfen.
Contra
Längsschnittdaten sind teuer zu erheben und nicht immer leicht zu analysieren.
Die Daten müssen über einen langen Zeitraum gesammelt werden, um relevante Langfristergebnisse zu liefern.
Um zu verhindern, dass Befragte im Laufe der Erhebung abspringen, dürfen die nachgefragten Informationen nicht zu umfangreich sein.
Datenschutzerfordernisse erschweren den Zugang für die Wissenschaft.
Bei der Herleitung von Kausalität ist Vorsicht geboten, da sich manche Veränderungen nicht losgelöst von anderen betrachten lassen.