Relevanz des Themas
Eine verlässliche Berechnung des fiskalischen Nutzens von Zuwanderung erfordert mehr, als nur das Steueraufkommen und die erhaltenen Transferleistungen von Migranten zu saldieren. Erst eine Generationenbilanzierung macht deutlich, wie sich im Lebensverlauf kostenintensive und beitragsstarke Phasen abwechseln. Entsprechende Kalkulationen verdeutlichen, dass mit den Mitteln einer aktiv auswählenden Migrationspolitik und klugen Integrationsangeboten der ökonomische Nutzen von Migration maximiert werden kann.
Wichtige Resultate
Pro
Mehr Wissen um die fiskalischen Nettoeffekte von Migration ist für die Gestaltung und öffentliche Akzeptanz von Zuwanderung und Integration von zentraler Bedeutung.
Eine Saldierung der Beiträge und Transferbezüge von Zuwanderern über den Lebensverlauf macht deutlich, ob die praktizierte Migrationspolitik zu langfristigen fiskalischen Vor- oder Nachteilen führt.
Generationenbilanzen liefern eine solide Grundlage für die Diskussion migrations- und integrationspolitischer Reformen.
Ein Auswahlverfahren für Arbeitsmigration bietet eine erhöhte Gewähr für positive fiskalische Effekte.
Contra
Die Datengrundlage von Generationenbilanzierungen ist komplex, steht nicht kurzfristig aktuell bereit und lässt ländervergleichende Analysen kaum zu.
Die nüchterne Kosten-Nutzen-Analyse kann Fehlinterpreationen Vorschub leisten und im Falle negativer Resultate den Reformdruck auf die Politik erhöhen. Kluge Politikentscheidungen werden damit nicht zwingend wahrscheinlicher.