Relevanz des Themas
Millionen von Menschen kommen ohne Erlaubnis in andere Staaten (oder bleiben dort), weil sie vor Gewalt, Krieg oder wirtschaftlicher Not fliehen. Die Legalisierung von Aufenthalt und Arbeitsmarktzugang ruft vielschichtige Effekte in Wirtschaft und Gesellschaft hervor, wirkt sich aber unmittelbar positiv auf die Erwerbschancen legalisierter Immigranten und Flüchtlinge aus. Die große Zahl undokumentierter Menschen in vielen Ländern, stark zunehmende Flüchtlingsströme und der wachsende Stellenwert von Menschen- und Bürgerrechten halten den Druck auf die Politik aufrecht, Legalisierungsprogramme durchzuführen.
Wichtige Resultate
Pro
Legalisierte Arbeitskräfte verfügen über größere Jobmobilität und können ohne Sorge vor Abschiebung nach besserer Beschäftigung suchen.
Legalisierung führt durch bessere Jobs und geringere, weil offensichtlich werdende Lohnausbeutung zu Einkommensgewinnen von Migranten.
Die Arbeitsproduktivität nimmt nach einer Legalisierung zu, weil qualifikationsnahe Arbeitsplätze angenommen und Humankapitalinvestitionen getätigt werden können.
Anhaltende Flüchtlingsströme unterstreichen den Legalisierungsbedarf, um eine wachsende Zahl undokumentierter Einwohner zu vermeiden.
Legalisierungen können die Ausbeutung von undokumentierten Arbeitskräften verringern.
Contra
Die konkreten Auswirkungen von Legalisierungen auf die Beschäftigung sind empirisch noch unklar; Studien gelangen zu widersprüchlichen Resultaten für männliche und weibliche Migranten.
Eine an die Existenz von Arbeitsverträgen geknüpfte Regularisierung hemmt Lohnzuwächse, die normalerweise mit einer größeren beruflichen und Arbeitsplatzmobilität verbunden wären.
Über die Auswirkungen von Legalisierungsprogrammen in Europa ist mangels Daten und Studien wenig bekannt.
Einheimische Arbeitnehmer sprechen sich oft gegen Legalisierungen aus, weil sie einen verstärkten Wettbewerb um Arbeitsplätze befürchten.