Relevanz des Themas
Südkorea präsentiert sich als eine der erfolgreichsten Volkswirtschaften seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Nach der raschen Überwindung der Asienkrise des Jahres 1998 zeigte der Arbeitsmarkt im weiteren Verlauf bemerkenswerte Stabilität und hat auch die weltweite Große Rezession ein Jahrzehnt später robust durchgestanden. Bei relativ geringer Arbeitslosenquote sind die durchschnittlichen Reallöhne stetig gestiegen. Dennoch erfordern Trends wie hohe Einkommensungleichheit, alternde Erwerbsbevölkerung, zunehmende Teilzeitarbeit und steigende Jugendarbeitslosigkeit politische Aufmerksamkeit.
Wichtige Resultate
Pro
Die Arbeitslosigkeit blieb auch während der jüngsten Finanzkrise stabil auf niedrigem Niveau.
Die Erwerbsbeteiligung hat sich für Männer und Frauen recht konstant entwickelt; signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Arbeitslosigkeit gibt es nicht.
Die Realkommen sind seit der raschen Erholung von der Asienkrise 1998 anhaltend gestiegen.
Südkorea ist eines der OECD-Länder mit der längsten Arbeitszeit; allerdings ist die Wochenarbeitszeit in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen.
Die Geschlechterkluft im Bildungssektor hat sich geschlossen, der Anteil der Hochschulabsolventen ist hoch.
Contra
Die Jugendarbeitslosigkeit nimmt zu und ist viel höher als bei Erwachsenen.
Die Erwerbsquote von Frauen liegt viel niedriger als bei Männern und schließt nur langsam auf; auch die Lohnkluft ist groß.
Im unteren Teil der Einkommensverteilung hat die Ungleichheit zugenommen, was überwiegend auf den Rückgang der relativen Löhne von Beschäftigten in Kleinbetrieben zurückzuführen ist.
Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten hat vor allem in kleinen Betrieben zugenommen.
Das Arbeitskräftereservoir altert: Engpässe und ein Missverhältnis zwischen Qualifikationsangebot und -nachfrage könnten in Zukunft Probleme bereiten.