Relevanz des Themas
Als größte Volkswirtschaft im eurasischen Raum nimmt Russland starken Einfluss auf die Wirtschaftsleistung und das Wohlbefinden in mehreren Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Zwischen den Jahren 2000 und 2017 durchlief der russische Arbeitsmarkt mehrere tiefe Krisen und erhebliche strukturelle Veränderungen. Rückschläge wurden dabei weitgehend durch Lohnanpassungen aufgefangen, während sich Gesamtbeschäftigung und Arbeitslosigkeit wenig veränderten. Den Preis für diese recht stabile Beschäftigungssituation haben allerdings die Beschäftigten in Form von volatilen Einkommensverhältnissen und einem hohen Niedriglohnrisiko bezahlt.
Wichtige Resultate
Pro
Bei geringer Arbeitslosigkeit hat die Beschäftigung ein hohes Niveau halten können.
Mit flexiblen Löhne konnten ökonomische Schocks abgefedert werden.
Das Ausbildungsniveau der Arbeitskräfte ist hoch und nimmt weiter zu
Bislang gibt es keine Hinweise auf eine Polarisierung des Arbeitsmarkts infolge einer Erosion der mittleren Qualifikationsebene.
Die Einkommensungleichheit hat sich leicht verringert.
Contra
Die Beschäftigung wird heterogener, instabiler und unsicherer.
Die Einkommensungleichheit ist nach wie vor hoch.
Arbeitslose leiden unter einem geringen Absicherungsniveau.
An der weiten Verbreitung schlecht bezahlter Jobs hat sich kaum etwas verändert.
Erste Anzeichen deuten auf Überqualifikationseffekte und sinkende Erträge zusätzlicher Bildung hin.