Der Arbeitsmarkt in Israel, 2000-2016

Im Gegensatz zu den meisten OECD-Ländern verzeichnete Israel in den letzten 15 Jahren bei Beschäftigung und Erwerbsbeteiligung einen starken Anstieg

Tiomkin School of Economics, and Aaron Institute for Economic Policy, Interdisciplinary Center Herzliya, Israel

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Relevanz des Themas

Nach einem Rückgang der Beschäftigungs- und Erwerbsbeteiligungsraten in den 1980er und 1990er Jahren gelang es Israel, diese Trends in den letzten 15 Jahren umzukehren und zugleich die Arbeitslosigkeit deutlich zu reduzieren. Neue Erwerbspersonen traten als Reaktion auf Kürzungen von Transferleistungen und die Anhebung des gesetzlichen Rentenalters in den Arbeitsmarkt ein, stammen jedoch meist aus dem unteren Bildungsbereich und sind oft bereits älter. Das Haushaltsnettoeinkommen aller Bevölkerungsgruppen ist aufgrund des Anstiegs der Arbeitseinkommen gewachsen – die Ungleichheit zwischen den Haushalten hat jedoch zugenommen.

Beschäftigung, Arbeitslosigkeit,
                        Erwerbsbeteiligung und reale Stundenlöhne von 25-64-Jährigen

Wichtige Resultate

Pro

Beschäftigung und Erwerbsbeteiligung von Männern und Frauen haben signifikant zugenommen, während die Arbeitslosigkeit auf ein natürliches Niveau von rund vier Prozent zurückgegangen ist.

Die Realeinkommen der Beschäftigten (Durchschnitt und Median) sind angestiegen.

Das reale Haushaltsnettoeinkommen ist für alle Perzentile und Bevölkerungsgruppen gewachsen.

Das Beschäftigungsgefälle zwischen Arabern und Juden hat sich reduziert.

Das Beschäftigungsgefälle zwischen ultra-orthodoxen und nicht-orthodoxen Juden hat sich reduziert.

Contra

Die Erwerbsbeteiligung von Männern liegt immer noch unter dem OECD-Durchschnitt.

Zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen bestehen weiterhin große Einkommensunterschiede.

Die Einkommensungleichheit zwischen den Haushalten ist groß und nimmt weiter zu.

Die Beschäftigungsquote von Arabern unterschreitet nach wie vor die der jüdischen Bevölkerung.

Die Beschäftigungsquote ultra-orthodoxer Juden rangiert weiter unterhalb der Quote der nicht-orthodoxen Bevölkerung.

Kernbotschaft des Autors

Insgesamt schneidet der israelische Arbeitsmarkt bemerkenswert gut ab. Seit 2002 ist die Beschäftigungsquote um mehr als zehn Prozentpunkte gestiegen, die Arbeitslosigkeit zugleich auf ihr natürliches Niveau von vier Prozent gesunken, und die realen Stundenlöhne sind um acht Prozentpunkte gewachsen. Zwei große Minderheitengruppen, Araber und ultraorthodoxe Juden, bleiben allerdings bei Beschäftigung und Einkommen nach wie vor zurück. Die derzeitige erfolgreiche Politik der Beschäftigungsförderung sollte unter besonderer Berücksichtigung dieser beiden Gruppen fortgeführt und durch Anreize zu Humankapitalinvestitionen in die akademische und berufliche Bildung ergänzt werden.

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