Relevanz des Themas
In vielen Einwanderungsländern nimmt die Vielfalt der ethnischen Gruppen kontinuierlich zu. Diese komplexe “Superdiversität” von Sprachen, Kulturen, Religionen und Qualifikationen bietet einerseits gute Chancen für Innovationen, gesteigerte Nachfrage und Produktivitätswachstum. Zahlreiche Studien bestätigen dies. Andererseits deuten empirische Befunde aber auch darauf hin, dass diese Vorteile aufgrund von gesellschaftlichen Vorbehalten und politischen Fehlreaktionen gefährdet sein können.
Wichtige Resultate
Pro
Regionen und Städte mit einem hohen Zuwandereranteil weisen eine deutliche “Diversitätsdividende” in Form von höherer Produktivität und Innovationskraft auf.
Vielfalt ist ein Motor der Kreativität und sorgt für ein besonders innovationsfreundliches Umfeld.
Diversität stimuliert auf lokaler Ebene Investitionen, Konsum und die Entwicklung spezifischer Produkte und Dienstleistungen.
Superdiversität ist das Resultat weltweiter Vernetzung und macht sie zugleich produktiver nutzbar.
Contra
Superdiversität stellt tradierte Lebenswirklichkeiten und das Identifikationsmerkmal Staatsangehörigkeit in der Mehrheitsgesellschaft in Frage.
Je größer die Diversität, umso eher werden Sorgen hinsichtlich des Fortbestands gesellschaftlicher Solidarität und Kohäsion laut.
Gesellschaftliche Vorbehalte gegenüber Diversität münden häufig in Diskriminierung und rückwärtsgewandte Politikmaßnahmen.