Relevanz des Themas
Vor allem in den Industriestaaten werden Ruheständler aufgrund der gesellschaftlichen Alterung zur politisch besonders einflussreichen Bevölkerungsgruppe. Staatshaushalte bekommen den Kostendruck auf soziale Sicherungssysteme, Gesundheitsvorsorge und andere Programme für die alte Generation zunehmend zu spüren – die Folge sind oft Einsparungen zulasten der jungen Generation, etwa bei den Bildungsausgaben. Die Gewinnung von wohlhabenden Rentnern wird häufig als Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung angesehen. Ein negativer Effekt auf die Bildungsinvestitionen kann jedoch zu einem fiskalischen Generationenkonflikt führen.
Wichtige Resultate
Pro
Viele Rentner sind relativ wohlhabend, was sich positiv auf die lokale Wirtschaft und Haushaltslage auswirken und einen Interessenskonflikt über die Finanzierung von Politikprogrammen verringern kann.
Rentner neigen dazu, sich in Regionen niederzulassen, in denen Bildungsausgaben und Steuern niedrig sind, aber sie beeinflussen nicht unbedingt die lokale Politikgestaltung.
Ruheständler tragen gerade in ländlichen Wohngebieten oft durch freiwillige gemeinnützige oder bildungsbezogene Tätigkeiten zum Gemeinwesen bei.
Contra
Rentner sind politisch aktiv und beeinflussen die Fiskalpolitik auf staatlicher und lokaler Ebene sehr direkt; daraus können Politikentscheidungen zulasten Jüngerer resultieren.
Rentner, die sich bei lokalen Bildungsträgern engagieren, sind weniger bereit, dieses Engagement auch auf staatlicher oder Provinzebene fortzuführen, wo der Nutzen nicht unmittelbar erkennbar wird.
Eine steigende Zahl von Rentnern erhöht die Sozialversicherungs- und Transferausgaben und bindet Ressourcen, die der jungen Generation dann nicht (für Bildungsprogramme) zur Verfügung stehen.