Relevanz des Themas
Das durchschnittliche Bildungsniveau eines Entwicklungslandes ist ebenso negativ mit seiner Gesamtfruchtbarkeitsrate verbunden wie sich die Zahl der Kinder in einem Haushalt auf deren Bildungsteilhabe auswirkt. Doch ergibt sich aus diesem klaren Forschungsbefund ein ebenso klarer kausaler Zusammenhang zwischen Kinderzahl und Bildungsstand (Trade-off zwischen Quantität und Qualität)? Eine eindeutige Antwort auf diese Frage kann Wissenschaft und Politik helfen, den tatsächlichen Nutzen von Familienplanungsstrategien zur Verringerung oder Steigerung der Geburtenraten zu bewerten.
Wichtige Resultate
Pro
Eine geringere Geburtenhäufigkeit in einer Familie führt zu mehr Schulbildung ihrer Kinder.
Kleinere Familien können mehr in jedes Kind investieren und so dessen Gesundheit, Bildung und kognitive Fähigkeiten verbessern.
Eine geplante Familienvergrößerung hat geringere Auswirkungen auf die Ausgaben pro Kind als ungeplante Geburten, da die Eltern ihre Finanzsituation in Erwartung eines weiteren Kindes anpassen können.
In Entwicklungsländern kann eine geburtenreduzierende Politik den Erfolg von Kindern steigern.
In Industrieländern mit niedrigen Fertilitätsraten dürfte eine geburtenfördernde Politik die Perspektiven der Kinder nicht beeinträchtigen.
Contra
Negative Korrelationen zwischen Anzahl und „Qualität“ von Kindern könnten ein bloßer Scheinzusammenhang sein.
Die durchschnittlichen Kinderkosten sind für kleinere Familien höher, da Skaleneffekte wie das Teilen von Räumen oder Kleidung in geringerem Umfang eintreten.
Ein ungeplanter Familienzuwachs könnte sich stark negativ auf die qualitative Kindesentwicklung auswirken.
Maßnahmen zur Geburtenreduzierung verfehlen möglicherweise ihr Ziel verbesserter Resultate der Kinder, wenn die Bildung stark subventioniert wird und das Schulabgangsalter reglementiert ist.