Relevanz des Themas
Gewinnbeteiligung kann zu Produktivitätssteigerungen führen, die sich positiv auf Unternehmensgewinn und Löhne auswirken. Zugleich kann das Beschäftigungsniveau stabil gehalten werden, weil die Unternehmen in konjunkturellen Schwächephasen die Vergütung anpassen können, statt Mitarbeiter zu entlassen. Zwar macht Gewinnbeteiligung das Arbeitseinkommen weniger berechenbar, doch langfristig profitieren die Arbeitnehmer von schnellerem Lohnwachstum. Wie bei allen kollektiven Anreizsystemen droht ein „Trittbrettfahrer-Effekt“, wenn manche Arbeitnehmer von der Leistung anderer profitieren, ohne sich selbst mehr anzustrengen. Allerdings scheint sich die Arbeitsmoral in teambasierten Arbeitsumgebungen bei Gewinnbeteiligung eher zu verbessern.
Wichtige Resultate
Pro
Gewinnbeteiligung kann Produktivität, Unternehmenserfolg und Löhne steigern.
Verbessert Gewinnbeteiligung die Arbeitsmoral, sinken die Kosten der Leistungskontrolle.
Aufgrund höherer Lohnflexibilität reduziert Gewinnbeteiligung die finanziellen Risiken für Unternehmen.
Gewinnbeteiligung trägt zur Jobsicherheit bei, weil Unternehmen in schlechten Zeiten die Vergütung anpassen können, statt Mitarbeiter zu entlassen.
Teambasierte Arbeitsumgebungen verstärken den Produktivitätseffekt der Gewinnbeteiligung.
Contra
Gewinnbeteiligung kann dazu führen, dass einige Mitarbeiter ihre Anstrengungen zurückschrauben, weil sie von der Leistung ihrer Kollegen profitieren.
Der Zusammenhang zwischen eigener Leistung und Unternehmensgewinn ist für Arbeitnehmer nicht immer ersichtlich.
Gewinnbeteiligung verringert die finanzielle Planungssicherheit für Arbeitnehmer, weil die Vergütung variabler wird.
Gewinnbeteiligung kann hohe Verwaltungskosten verursachen.
Gewerkschaft sehen Gewinnbeteiligung meist kritisch; je größer ihr Einfluss, desto geringer die Chance, ein solches System einzuführen.