Relevanz des Themas
In Befragungen geben viele Beschäftigte an, häufig auch krank zur Arbeit zu erscheinen – obwohl sie in den meisten Fällen keine finanziellen Verluste erleiden würden, wenn sie zu Hause bleiben. Die Gründe für diesen „Präsentismus“ können sowohl personenbezogener (Gesundheitszustand, Einstellung zur Arbeit) als auch arbeitsbezogener Natur sein (Anforderungen am Arbeitsplatz, Nachteile beim Fernbleiben von der Arbeit). Arbeiten im Krankheitsfall kann positive wie negative Folgen für die Leistung und Gesundheit der Beschäftigten haben, aber auch das Wohlbefinden der Kolleginnen und Kollegen sowie die Produktivität der Unternehmen beeinträchtigen. Betriebe können dem Präsentismus mit verschiedenen Strategien begegnen.
Wichtige Resultate
Pro
Es gibt erhebliche Unterschiede in Bezug auf Präsentismus zwischen Beschäftigten, Unternehmen und Ländern.
Die betriebliche Produktivität kann davon profitieren, dass Beschäftigte krank zur Arbeit kommen.
Wer krank arbeitet, entlastet Kolleginnen und Kollegen.
Arbeiten im Krankheitsfall kann die Genesung und Rehabilitation fördern.
Präsentismus lässt sich durch Gesundheitsförderungsprogramme, Reduzierung der Arbeitsbelastung und betriebliche Fehlzeitenregelungen verringern.
Contra
Arbeiten im Krankheitsfall kann die individuelle Leistung und die Produktivität des Unternehmens beeinträchtigen.
Präsentismus erhöht das Risiko der Übertragung von Krankheiten im Betrieb.
Präsentismus kann den Gesundheitszustand kranker Beschäftigter verschlechtern.
Arbeiten im Krankheitsfall ist mit einem höheren Risiko zukünftiger krankheitsbedingter Fehlzeiten verbunden.
Maßnahmen, die kurzfristig Präsentismus fördern, können langfristig gesundheitsbedingte Fehlzeiten und Arbeitsunfähigkeit hervorrufen.