Relevanz des Themas
Unternehmerische Aktivitäten können zu neuen Jobs und langfristigem Wirtschaftswachstum führen; deshalb ist die Förderung des Unternehmertums eine wichtige Politikaufgabe. Zahlreiche Barrieren ersticken jedoch gerade in osteuropäischen Transformationsländern, in denen es an etablierten Strukturen noch mangelt, Existenzgründungen oft bereits im Keim. Die Haupthindernisse bestehen in unterentwickelten Finanzmärkten, empfundener administrativer Komplexität, politischer und ökonomischer Instabilität sowie mangelndem Vertrauen in staatliche Institutionen. Geschlechterdisparitäten spiegeln sich auch in einer geringeren unternehmerischen Aktivität von Frauen wider.
Wichtige Resultate
Pro
Ein erleichterter Zugang zu Finanzprodukten und Krediten hilft latenten Unternehmern, die nächste Stufe der Existenzgründung zu erreichen.
Bürokratische Vereinfachungen machen aus latenten Existenzgründern eher aktive Unternehmer.
Frauen sind in jeder Phase der Unternehmensgründung statistisch unterrepräsentiert, aber mit gleicher Wahrscheinlichkeit als Unternehmer erfolgreich, sobald sie den Versuch starten.
Sozialkapital erweist sich für das Unternehmertum von Frauen als besonders wertvoll und kann offenbar im Vergleich zu Männern oft fehlende Arbeitsmarkterfahrungen und Kontakte kompensieren.
Contra
Vor allem in Transformationsländern erreichen viele potenzielle Existenzgründer nie die Stufe der konkreten Firmengründung.
Unterentwickelte Finanzmärkte und unzureichend verfügbares Kapital sind nach wie vor ernsthafte Hindernisse für den Ausbau des Unternehmertums.
Die Wahrnehmung von bürokratischer Intransparenz, unzuverlässigen Institutionen und politischer wie wirtschaftlicher Instabilität ist das entscheidende Gründungshindernis.
Geschlechterunterschiede auf dem Arbeitsmarkt zeigen sich auch in einer geringeren unternehmerischen Aktivität von Frauen.