Relevanz des Themas
Wirtschaftliches Eigeninteresse und soziale Erwägungen sind die entscheidenden Determinanten der Akzeptanz von Marktreformen in Transformationsländern. Politische Strategien zur Durchsetzung von Reformen, die primär auf öffentliche Zustimmung setzen, sind jedoch problematisch, wenn das institutionelle Umfeld schwach oder gar korrupt ist. Schlechte Regierungsführung und unterentwickelte Demokratie verringern das Unterstützungsniveau erheblich und gefährden den Ertrag von Reformen. Ein guter institutioneller Rahmen ermöglicht es hingegen, den potenziellen Nutzen einer Reform zum Vorteil von Individuen und Gesellschaft zu realisieren.
Wichtige Resultate
Pro
Ökonomisches Eigeninteresse ist der Hauptantrieb für die Akzeptanz von Marktreformen.
„Marktfreundliche“ Institutionen fördern die Unterstützung von Reformen.
Die Einstellung zu Marktreformen kann sich von Ablehnung zur Befürwortung wandeln, wenn gute Regierungsführung und demokratische Institutionen existieren.
Die öffentliche Reformakzeptanz hat sich im Laufe der Zeit zwischen der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS), den baltischen und mitteleuropäischen Ländern aufgrund von Wirtschaftswachstum, geringerer Einkommensungleichheit und verbesserter Regierungsführung angenähert.
Contra
Die zum Reformzeitpunkt herrschenden Rahmenbedingungen können die Entwicklung von demokratischen Institutionen behindern.
Die Ablehnung von Reformen geht überwiegend auf Zweifel über deren Legitimität zurück.
Fehlt es an Marktinstitutionen, ist die öffentliche Rezeption von Reformen meist negativ.
Höhere Inflation, Arbeitslosigkeit und Einkommensungleichheit verstärken die Ablehnung von Marktreformen.