Relevanz des Themas
Mehr als 4,4 Millionen Schülerinnen und Schüler an öffentlichen Schulen in den USA nehmen an Englisch-Förderprogrammen teil, weil sie aufgrund anderer Muttersprachen linguistische Schwierigkeiten haben, dem regulären Unterricht zu folgen. Ob im Rahmen dieser Programme die Muttersprache der Teilnehmenden überhaupt zum Einsatz kommen soll, ist ein umstrittenes Thema. Neueren Studien zufolge unterscheiden sich bilinguale und rein englischsprachige Programme in ihren Auswirkungen auf die Ergebnisse standardisierter Tests nicht signifikant. Der Fokus sollte deshalb von der Zweisprachigkeit auf die Programmqualität verlagert werden.
Wichtige Resultate
Pro
Zweisprachiger (Ergänzungs-)Unterricht kann Schülern mit englischen Sprachdefiziten helfen, im Unterricht Schritt zu halten.
Bilingualer Unterricht sorgt auch für einen Ausbau der Sprachfertigkeiten in der ursprünglichen Muttersprache.
Der Erwerb von Schulwissen in der Muttersprache kann dessen Anwendung im Englischen erleichtern.
Bilinguale Bildung fördert kulturelle Inklusion und Diversität.
Contra
Zweisprachiger Unterricht kann die Distanz zum Englischen vergrößern und den Erwerb von Englischkenntnissen verlangsamen.
Ein Mangel an zertifizierten zweisprachigen Lehrkräften macht es schwierig, bilinguale Bildungsprogramme umzusetzen.
Entsprechende Lehr- und Lernmaterialien sind nicht in allen Muttersprachen verfügbar.
Bilingualer Unterricht kann die Teilnehmenden stigmatisieren und nachteilige soziale Folgen und Lernwirkungen haben.