Relevanz des Themas
Viele Länder überprüfen ihre Zuwanderungspolitik mit dem Ziel, ökonomische Negativwirkungen zu vermeiden. Wenig Beachtung finden dabei bislang die Auswirkungen von Migration auf die Preise von Waren und Dienstleistungen. Dabei ist etwa der Einfluss auf Angebot und Preis von Dienstleistungen im Rahmen der Kinderbetreuung sowohl für die Geburtenhäufigkeit wie auch die Einkommenskluft zwischen den Geschlechtern relevant. Neuere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Zuwanderung tatsächlich die Kosten für haushaltsnahe Dienstleistungen senkt und vor allem hochqualifizierte Frauen daraufhin mehr arbeiten oder mehr Kinder haben.
Wichtige Resultate
Pro
Zuwanderung führt zu Kostenreduzierungen bei Kinderbetreuungsangeboten und anderen Haushaltsdienstleistungen.
Hochqualifizierte einheimische Frauen reagieren darauf mit einem größeren Arbeitsangebot.
Das Angebot von Haushaltsdiensten durch einfachqualifizierte Immigranten kann positive fiskalische Effekte haben, da Steuern auf zuvor private Tätigkeiten entrichtet werden und verheiratete hochqualifizierte Frauen hohen Grenzsteuersätzen unterliegen.
Gesellschaften mit rückläufiger Geburtenrate profitieren, wenn Frauen in Reaktion auf Immigrationseffekte mehr Kinder haben.
Contra
Einheimische Anbieter haushaltsnaher Dienste erhalten infolge von Immigration oft geringere Löhne.
Zuwanderung führt nicht zur Reduktion der Zeitverwendung von Müttern für Bildung und Freizeit ihrer Kinder, wohl aber zu weniger Zeitaufwand für grundlegende Kinderbetreuung.
Sozialtransferansprüche mit einreisender Angehöriger können den fiskalischen Nutzen der von Immigranten angebotenen Haushaltsdienste verringern.
Verbesserte Kinderbetreuungsoptionen können die Karriereperspektiven von Frauen beeinträchtigen, die sich weitere Kinderwünsche erfüllen.