Relevanz des Themas
Aus Sorge um abnehmende schulische Leistungen sind manche Schulen dazu übergegangen, einen Teil der Lehrervergütung vom Bildungserfolg der Schüler abhängig zu machen. In den USA ist die Zahl der Schulbezirke, die solche leistungsbasierten finanziellen Anreize nutzen, seit 2004 um mehr als 40% gestiegen. Evaluationen dieser Anreizsysteme zeigen in Industrieländern teils positive, oft aber vernachlässigbare Effekte. Die bislang wenigen Studien zu Entwicklungsländern legen nahe, dass Leistungsanreize hier sehr effektiv und mit geringem Kostenaufwand zu implementieren sind. Innovative Lösungen wie die Ausrichtung der Bezahlung an der relativen Schülerleistung scheinen besonders vielversprechend.
Wichtige Resultate
Pro
Gut gestaltete Anreize führen zu einer effektiven Steigerung der Schülerleistung.
In Entwicklungsländern ist die leistungsabhängige Vergütung von Lehrern bei relativ geringen Kosten sehr effektiv.
Gruppenanreize für kleinere Lehrergruppen schaffen eine gute Balance zwischen Effektivitätseinbußen durch „Freerider“-Verhalten einzelner Kollegen und Effektivitätsgewinnen durch Kooperation innerhalb der Lehrerschaft.
Malus-Regelungen für abnehmende Schülerleistungen scheinen effektiver als Bonuszahlungen für eine Verbesserung des Leistungsniveaus, müssen jedoch noch genauer evaluiert werden.
Contra
Evaluationen individueller Lehreranreize in den Industrieländern zeigen einige positive, aber teils auch negative Effekte.
In Ländern mit hohen Lehrergehältern bedarf es großer Anreize, um eine Wirkung zu erzielen, was einen flächendeckenden Einsatz sehr teuer machen würde.
Gruppenanreize für größere Lehrergruppen haben sich als ineffektiv erwiesen, mit zum Teil sogar negativen Auswirkungen auf die Schülerleistung.
Es gibt keinen Beleg dafür, dass auf einzelne Prüfungen bezogene Anreize das allgemeine Leistungsniveau der Schüler und somit die Wissensvermittlung insgesamt verbessern.