Relevanz des Themas
Zur Personalgewinnung und Mitarbeiterbindung in Zeiten knapper Fachkräfte nutzen Zeitarbeitsunternehmen nicht zuletzt Aus- und Weiterbildungsangebote. Die relativ kurze Einsatzdauer schreckt jedoch viele Arbeitnehmer und Arbeitgeber von Investitionen in die Weiterbildung ab. Da Zeitarbeitnehmer überwiegend geringqualifiziert sind und oft aus der Arbeitslosigkeit kommen, bietet sich bezahlte Arbeit in Kombination mit Weiterbildung als Weg in nachhaltigere Beschäftigung an. Institutionelle Anpassungen könnten Weiterbildung für Personalagenturen und Zeitarbeitnehmer noch attraktiver machen.
Wichtige Resultate
Pro
Fachkräftemangel und lebenslanges Lernen steigern die Nachfrage nach Weiterbildungen.
Schulungsangebote dienen Personaldienstleistern als Selektions- und Screening-Mechanismus, aber auch zur Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern.
Durch Weiterbildung können Zeitarbeitnehmer die Kompetenzen erwerben, die von den entleihenden Unternehmen gesucht werden.
Zeitarbeit ermöglicht die Kombination aus bezahlter Beschäftigung und berufsbegleitender Weiterbildung.
Die Ausbildung von zuvor arbeitslosen und geringqualifizierten Zeitarbeitnehmern hat positive externe Effekte.
Contra
Aufgrund der kurzen Einsatzdauer können Personalagenturen die Früchte ihrer Humankapitalinvestitionen meist nicht ernten.
Viele Zeitarbeitnehmer kündigen nach erfolgreicher Weiterbildung zugunsten einer besser bezahlten Festanstellung im entleihenden Unternehmen.
Da an Weiterbildungsprogrammen viele Parteien beteiligt sind, fallen hohe Verwaltungskosten an.
Aufgrund kurzer Einsatzzeiten und unsicherer beruflicher Zukunft investieren Zeitarbeitnehmer ungern in Weiterbildung.
Weiterbildung durch Zeitarbeitsunternehmen garantiert keine höheren Lohnaussichten und kann eine reguläre Berufsausbildung nicht ersetzen.