Relevanz des Themas
Mangelnde Beschäftigungssicherheit beeinträchtigt die psychische wie auch die körperliche Gesundheit, insbesondere wenn die Betroffenen geringe Arbeitsmarktaussichten haben. Arbeitgeber können die negativen Effekte abmildern, indem sie Mitarbeiter stärker an betrieblichen Entscheidungsprozessen beteiligen, um einen fairen Umgang mit der Belegschaft zu gewährleisten. In Rezessionen verschärfen sich die gesundheitlichen Folgen, da die Unsicherheit neben den Arbeitslosen auch breite Teile der Bevölkerung erfasst. Umso notwendiger wird dadurch eine effektive, stabilisierende Wirtschaftspolitik.
Wichtige Resultate
Pro
Zahlreiche epidemiologische, psychologische und ökonomische Querschnittstudien belegen einen Zusammenhang zwischen Jobunsicherheit und psychischen sowie körperlichen Leiden.
Längsschnittstudien zeigen, dass Arbeitsplatzunsicherheit insbesondere für psychische Krankheiten, Kopfschmerzen, Augenleiden und Hautprobleme ursächlich ist.
Jobunsicherheit kann ähnlich tiefgreifende gesundheitliche Folgen haben wie Arbeitslosigkeit.
Contra
Viele Quer- und Längsschnittstudien belegen keine Kausalität, und für einige Länder lässt sich keinerlei Zusammenhang ermitteln.
Längsschnittstudien bestätigen, dass die gesundheitlichen Folgen bei Arbeitnehmern mit hohen Wiederbeschäftigungschancen geringer sind.
Mitarbeiterbeteiligung und soziale Unterstützung wirken sich in Situationen hoher Unsicherheit positiv auf das Befinden aus.
Wie sich Menschen im Zeitverlauf an die unsichere Beschäftigungslage anpassen, ist bislang kaum erforscht.