Feminisierung der Migration und ihr Einfluss auf Rücküberweisungen

Allein auswandernde Migrantinnen können ungeachtet ihrer Arbeitsmarktprobleme eine zuverlässige Quelle von Finanztransfers in das Herkunftsland sein

Banque de France, France

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Relevanz des Themas

Die Rücküberweisungen von Migranten an Entwicklungsländer haben zugenommen, was primär auf verbesserte Lebensbedingungen und geringere Transaktionskosten zurückzuführen ist. Eine weitere Erklärung ist die zunehmende Feminisierung der internationalen Migration. Denn trotz der besonderen Schwierigkeiten für Migrantinnen auf den Arbeitsmärkten, fallen ihre Rücküberweisungen aufgrund stärker ausgeprägter Selbstversicherungsmotive und Bindungen oft höher und nachhaltiger aus als die von männlichen Migranten. Die Migration von Frauen könnte die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Herkunftsländer positiv beeinflussen.

Migration von Frauen und weltweite Rücküberweisungen, 1980–2010

Wichtige Resultate

Pro

Frauen migrieren immer selbstständiger auf der Suche nach besserer Arbeit, lassen Familienangehörige zurück und unterstützen sie aus ihrem Erwerbseinkommen.

Weibliche Migranten bleiben tendenziell stärker mit der Familie verbunden – dies trägt zur Verlässlichkeit ihrer Überweisungen bei.

Die größere Unsicherheit von Migrantinnen auf den Arbeitsmärkten trägt dazu bei, dass sie sich mit Geldtransfers auch selbst absichern wollen.

Die steigende Abwanderung qualifizierter Frauen kann sich aufgrund der höheren erzielten Einkommen positiv auf das Volumen der Geldtransfers auswirken.

Contra

Der „doppelte Nachteil“, Einwanderer und Frau zu sein, kann sich negativ auf die Arbeitsplatzqualität und das Einkommen im Gastland auswirken.

Viele Migrantinnen sind häuslich Jobs oder nur befristet beschäftigt; aufgrund geringer Löhne und eingeschränktem Zugang zu Eigentumsrechten im Herkunftsland fallen Geldtransfers eher gering aus.

Viele Frauen wandern im Rahmen der Familienzusammenführung in Industriestaaten aus und lassen kaum nahe Verwandte zurück.

Die Arbeitsmarktresultate von Frauen werden tendenziell negativ beeinflusst, wenn sie mit ihren Ehemännern auswandern.

Kernbotschaft des Autors

Die Rücküberweisungen von Migrantinnen fallen aufgrund besonderer Arbeitsmarktschwierigkeiten insgesamt geringer aus als die von Migranten. Auf makroökonomischer Ebene scheint der wachsende Anteil von Migrantinnen jedoch mit steigenden Geldtransfers in die Heimatländer verbunden zu sein, zumal Frauen häufiger Geld senden. Darüber hinaus sind ihre Überweisungen stabiler, verlässlicher und somit potenziell sehr hilfreich für die Verringerung der Armut in den Empfängerländern. Die Politik sollte aufgrund des wachsenden Stellenwerts der Migration von Frauen ihre Arbeitsmarktintegration verbessert.

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