Relevanz des Themas
Die Rücküberweisungen von Migranten an Entwicklungsländer haben zugenommen, was primär auf verbesserte Lebensbedingungen und geringere Transaktionskosten zurückzuführen ist. Eine weitere Erklärung ist die zunehmende Feminisierung der internationalen Migration. Denn trotz der besonderen Schwierigkeiten für Migrantinnen auf den Arbeitsmärkten, fallen ihre Rücküberweisungen aufgrund stärker ausgeprägter Selbstversicherungsmotive und Bindungen oft höher und nachhaltiger aus als die von männlichen Migranten. Die Migration von Frauen könnte die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Herkunftsländer positiv beeinflussen.
Wichtige Resultate
Pro
Frauen migrieren immer selbstständiger auf der Suche nach besserer Arbeit, lassen Familienangehörige zurück und unterstützen sie aus ihrem Erwerbseinkommen.
Weibliche Migranten bleiben tendenziell stärker mit der Familie verbunden – dies trägt zur Verlässlichkeit ihrer Überweisungen bei.
Die größere Unsicherheit von Migrantinnen auf den Arbeitsmärkten trägt dazu bei, dass sie sich mit Geldtransfers auch selbst absichern wollen.
Die steigende Abwanderung qualifizierter Frauen kann sich aufgrund der höheren erzielten Einkommen positiv auf das Volumen der Geldtransfers auswirken.
Contra
Der „doppelte Nachteil“, Einwanderer und Frau zu sein, kann sich negativ auf die Arbeitsplatzqualität und das Einkommen im Gastland auswirken.
Viele Migrantinnen sind häuslich Jobs oder nur befristet beschäftigt; aufgrund geringer Löhne und eingeschränktem Zugang zu Eigentumsrechten im Herkunftsland fallen Geldtransfers eher gering aus.
Viele Frauen wandern im Rahmen der Familienzusammenführung in Industriestaaten aus und lassen kaum nahe Verwandte zurück.
Die Arbeitsmarktresultate von Frauen werden tendenziell negativ beeinflusst, wenn sie mit ihren Ehemännern auswandern.