Relevanz des Themas
Handelsliberalisierung und zunehmende Marktintegration haben die letzten 50 Jahre geprägt. Dass der Handel Wachstum und Wohlfahrt steigern kann, ist unter Ökonomen unumstritten. Die neuere Forschung verdeutlicht aber auch die Relevanz von Anpassungskosten der Arbeitsmärkte. So ist etwa die Regulierung des Handels durch Zölle oder den Verzicht auf solche und andere Barrieren nicht der beste Weg, um vom Handel nachteilig betroffenen Arbeitnehmern mit niedrigem Einkommen zu helfen. Politiken zur Senkung der Anpassungskosten können die Gesamtwohlfahrt stärker fördern als die Regulierung der Handelsströme.
Wichtige Resultate
Pro
Handel erhöht die nationale Wohlfahrt, indem er die Verbraucherpreise senkt, die Produktvielfalt erhöht und zum Wirtschaftswachstum beiträgt.
Im Rahmen einer proaktiven Industriepolitik kann die Regulierung Entwicklungsländern helfen, ihre Exportunternehmen und Arbeitnehmer zu unterstützen.
Die Senkung der Anpassungskosten kann die handelsbedingten Wohlfahrtsgewinne in Industrie- und Entwicklungsländern erhöhen.
Contra
Handelsliberalisierungen ziehen Umschichtungen von Beschäftigung und Ressourcen nach sich, die erhebliche Anpassungskosten für die Arbeitnehmer verursachen.
Ungeachtet einer Steigerung der nationalen Wohlfahrt können geografisch stark konzentrierte Kosten auftreten.
Handelsregulierungen mit dem Ziel, Arbeitsplatzverluste auszugleichen, sind wegen hoher Mobilitätskosten potenziell ineffektiv.
Die Akzeptanz von Handelsliberalisierung droht zu leiden, wenn eintretende Nachteile politisch unbeantwortet bleiben.