Die Wirkung des Internets auf das Wahlverhalten

Das Internet kann zu geringerer politischer Beteiligung führen und damit die Gesetzgebung beeinflussen

University of Bristol, UK, and Kiel Institute for the World Economy (IfW), and IZA, Germany

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Relevanz des Themas

Der Zugang zu Informationen hat sich durch das Internet fundamental verändert und redaktionelle Filter weitgehend außer Kraft gesetzt. Von den Verbrauchern verlangt die Informationsmenge die Fähigkeit, für sie Relevantes selbst zu filtern. Die Einführungsphase des Internets fiel mit einer allgemein sinkenden Wahlbeteiligung zusammen, möglicherweise aufgrund von „Informationsüberflutung“ oder weniger gezielter politischer Information. Der Aufstieg der sozialen Medien kehrt die negativen Auswirkungen auf die Wahlbeteiligung tendenziell um. Dies stellt jedoch die Regulierungspolitik vor Herausforderungen. Die Auswirkungen des Internets auf den Informationskonsum sind auch für die Vermittlung von Arbeitsmarktpolitiken wichtig.

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Wichtige Resultate

Pro

Das Internet verschafft einen direkten und preiswerten Zugang zu einem großen Informationspool.

Mehr Informationen können zu besseren Entscheidungen führen.

Niedrige Einstiegskosten erleichtern die Verbreitung von Informationen, fördern den Wettbewerb und erhöhen die Informationsvielfalt.

Ein stärkerer Medien-Wettbewerb kann einen Abbau redaktioneller Filtertätigkeiten nach sich ziehen.

Die sozialen Medien haben neue Partizipations- und Verbreitungsplattformen geschaffen.

Contra

Das Erlernen und Anwenden effizienter eigener Filtermethoden kostet Zeit.

Unzureichende Filterung kann zu Informationsüberflutung und falschen Entscheidungen beitragen.

Internet-basierte Technologien helfen, Informationen zu filtern, können aber auch die Quelle von Verzerrungen sein.

Die Verdrängung traditioneller Medien kann die Qualität von Informationen im Internet verringern.

Die Nutzung des Internet zur Information steht in Konkurrenz zur Online-Unterhaltung.

Kernbotschaft des Autors

Das Massenmedium Internet nimmt Einfluss auf viele Aspekte des täglichen Lebens. Empirische Belege aus seiner Anfangsphase deuten darauf hin, dass eine „Verdrängung“ politischer Informationen die Wahlbeteiligung negativ beeinflusst hat. Interaktive soziale Medien und „benutzerdefinierte“ Inhalte scheinen dies inzwischen umgekehrt zu haben – allerdings können Wähler nun gezielt identifiziert und mit Informationen strategisch beeinflusst werden. Regulierungen könnten deshalb notwendig werden, aber auch Innovationen ersticken. Die Politik sollte deshalb durch Bildungsmaßnahmen auf eine kritischere Nutzung des Internets hinwirken.

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