Schaffen globale Wertschöpfungsketten Arbeitsplätze?

Die Beschäftigungswirkungen von GVCs hängen von Vorreiter-Unternehmen, Spezialisierung, Qualifikationen und Institutionen ab

World Bank, USA

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Relevanz des Themas

Globale Wertschöpfungsketten (Global Value Chains, GVCs) bezeichnen die nötigen länderübergreifenden Aktivitäten und Inputs, um ein Produkt oder eine Dienstleistung auf den Markt zu bringen. Sie wirken zwar export- und produktivitätsfördernd, doch die Arbeitsmarkteffekte variieren stark. Während einige Entwicklungsländer einen Beschäftigungsboom in der Fertigung erleben, verlagert sich andernorts die Nachfrage nach Arbeitskräften hin zu Dienstleistungen und höherqualifizierten Jobs. Der Einfluss der GVC-Integration hängt unter anderem vom Sektor, den Unternehmensstrategien, dem inländischen Fachkräftepool und den institutionellen Rahmenbedingungen ab.

Schwache Beziehung zwischen GVC-Beteiligung und Beschäftigung

Wichtige Resultate

Pro

Die GVC-Integration hat in den Entwicklungsländern Gewinner und Verlierer hervorgebracht.

Die Arbeitsmarkteffekte gehen weit über die Schaffung von Arbeitsplätzen hinaus und betreffen etwa Bildungsrenditen, Inklusion und Qualifizierungspotenzial.

Wichtige Einflussfaktoren von GVCs sind nicht durch nationale Politik steuerbar.

Frauen übernehmen einen Großteil der Tätigkeiten in arbeitsintensiven Ketten, profitieren jedoch kaum von steigender Qualifizierung.

Contra

In den reicheren Ländern profitieren Hochqualifizierte von steigenden Löhnen, während Geringqualifizierte stärker von Jobverlusten betroffen sind.

Länder mit hohem Arbeitskräftepotenzial und niedrigen Löhnen verzeichnen ein starkes Beschäftigungswachstum durch GVC-Integration.

Mit höherem Entwicklungsstand steigt das Lohnniveau, aber die Nettobeschäftigung sinkt; Fachkräfte profitieren am meisten.

Die Anhebung von Arbeitsstandards in GVCs führt oft zu einer Win-Win-Situation: Beschäftigte profitieren von besseren Bedingungen, Unternehmen von höherer Produktivität.

Kernbotschaft des Autors

Die Integration globaler Wertschöpfungsketten kann als Katalysator für die Schaffung von Arbeitsplätzen wirken, aber ihre Beschäftigungseffekte sind komplex und durch nationale Politik kaum steuerbar. Steigende Löhne können den Job-Boom abwürgen, und wachsende Qualifikationsanforderungen können die Ungleichheit verstärken. Hauptleidtragende sind meist Frauen und Geringqualifizierte. Die Politik sollte sich mehr auf Produktivitätssteigerungen als auf reine Beschäftigungszuwächse durch GVC konzentrieren. Maßnahmen zum Ausbau der Versorgungskette und Technologienutzung, mit Schwerpunkt auf Kompetenzentwicklung, können die Arbeitnehmerschaft in die Lage versetzen, bestmöglich vom dynamischen Potenzial globaler Wertschöpfungsketten zu profitieren.

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