Relevanz des Themas
Individuelle Wanderungsentscheidungen werden von zahllosen (nicht-)ökonomischen Aspekten beeinflusst, die in die Abwägung von Kosten und Nutzen der Migration einfließen. Zu den „Push“-Faktoren zählen politische Unruhen oder stark verschlechterte Lebensbedingungen in den Herkunftsländern. Als „Pull“-Faktoren wirken höhere Löhne, bessere Bildungschancen oder die gesprochene Sprache in den Zielländern. Zu verstehen, welche treibenden Kräfte – auch in Form von demografischen Charakteristika und Zuwanderernetzwerken – auf Migrationsströme einwirken ist für die Gestaltung einer an bestimmten Migrantengruppen interessierten Zuwanderungspolitik von großer Bedeutung.
Wichtige Resultate
Pro
Vergrößerte Einkommensunterschiede zwischen den Staaten ziehen häufig eine Zunahme von Migration nach sich.
Migrantennetzwerke spielen traditionell eine erhebliche Rolle bei der Verstärkung von Migration.
Steuer- und Transferpolitik (soziale Sicherung, Gesundheit, Bildung) können einen Migrationsanreiz bieten.
Migration dient oft als „Versicherung“: Das Ziel, im Ausland erwirtschaftetes Einkommen in die Heimat zu transferieren, kann die Migrationsentscheidung begünstigen.
Makroökonomische Bedingungen im Herkunfts- und Zielland können die Migrationsströme beeinflussen.
Contra
Die Kosten der Migration (z. B. Transport, Jobsuche, Visagebühren, Menschenschmuggel) variieren stark mit der Distanz und sind für die Wanderungsentscheidung ausschlaggebend.
Eine restriktive Migrationspolitik schränkt den Spielraum für Migrationsentscheidungen ein.
Demografische Faktoren wie Alter, Bildung, Familienstand und Sprache beeinflussen die Bereitschaft zur Migration.
Sich verschlechternde politische und ökologische Bedingungen im Ausland und/oder verbesserte Lebensbedingungen in der Heimat können Migration verringern.