Relevanz des Themas
In den OECD-Ländern ist derzeit rund jeder fünfte Arbeitnehmer in Teilzeit beschäftigt; seit Beginn der jüngsten weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise im Jahr 2007 hat sich dieser Anteil stetig erhöht. Teilzeitoptionen werden ökonomisch immer wichtiger, weil sie Arbeitnehmern und Betrieben mehr Flexibilität verschaffen und gleichzeitig die Beschäftigung – insbesondere von Frauen – steigern. Allerdings ist die Teilzeitbeschäftigung oft mit geringeren Löhnen verbunden, denn Teilzeitjobs sind in geringer entlohnten Branchen und Berufen besonders verbreitet. Die Auswirkungen von Teilzeit auf die Firmenproduktivität sind noch nicht klar.
Wichtige Resultate
Pro
Teilzeitbeschäftigung ermöglicht aus betrieblicher Sicht flexiblere Arbeitsvereinbarungen und bietet den Beschäftigten Chanen für eine bessere Work-Life-Balance.
Teilzeitarbeit kann die Firmenproduktivität steigern, indem sie Stress und andere Gesundheitsrisiken der Belegschaft verringert und eine bessere Anpassung an Nachfrageschwankungen gestattet.
Teilzeitarbeit kann den (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern.
In vielen Ländern hat Teilzeitarbeit zu höheren Beschäftigungsquoten von Frauen beigetragen.
Contra
Der durchschnittliche Teilzeit-Stundenlohn ist geringer, weil Teilzeitjobs vor allem in Sektoren und Berufsgruppen mit niedrigerem Lohnniveau verbreitet sind.
Teilzeitarbeit kann mit Diskriminierung verbunden sein, falls nur gering entlohnte Arbeitsplätze und wenig Karrieremöglichkeiten angeboten werden.
Teilzeitbeschäftigung erhöht den Managementaufwand und kann dazu führen, dass in Teilzeitarbeitskräfte weniger investiert wird.
In Verbindung mit geringem Lohn und befristeten Arbeitsverträgen kann Teilzeitbeschäftigung den Lebensstandard im Erwerbs- und Rentenalter beeinträchtigen.