Sind verheiratete Immigrantinnen nur zweitrangig erwerbstätig?

Die Muster der Arbeitsmarktassimilation ähneln denen männlicher Migranten

University of Waterloo, Canada

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Relevanz des Themas

Welche Rolle spielen verheiratete Frauen in Zuwandererhaushalten? In der Vergangenheit wurde ihr Beitrag zum Arbeitsmarkt meist als zweitrangig angesehen oder als nur vorübergehende Unterstützung des Haushalts in der Einreisephase klassifiziert. Doch diese Wahrnehmung geht an der heutigen Realität vorbei. Am Beispiel der großen Einwanderungsländer zeigt sich vielmehr, dass verheiratete Immigrantinnen ähnliche Erwerbsentscheidungen treffen wie einheimische Ehefrauen und sich dabei nicht von den Karriereperspektiven ihrer Partner, sondern den eigenen Chancen leiten lassen.

Lohnlücke von zugewanderten Akademikerinnen verringert sich mit der Aufenthaltsdauer (Kanada)

Wichtige Resultate

Pro

Migrantinnen nehmen zunehmend am Arbeitsmarkt teil und verzeichnen dabei ein rasches Lohnwachstum.

Geringqualifizierte Migrantinnen erreichen Lohngleichheit mit vergleichbaren einheimischen Frauen.

Hochqualifizierte Migrantinnen wechseln verstärkt von körperlich beanspruchenden Jobs zu Arbeitsplätzen mit höheren analytischen Anforderungen.

Contra

Die starke Präsenz von qualifizierten Migrantinnen in einfacher Beschäftigung deutet auf erhebliche Zutrittsbarrieren hin.

Hochqualifizierte Migrantinnen erreichen keine Parität zu einheimischen Frauen in Bezug auf ihr Lohnniveau und den Anteil analytischer Jobs.

Falsche Wahrnehmungen von Migrantinnen als sekundäre Erwerbspersonen verlangsamen ihre Arbeitsmarktintegration.

Studien über die Arbeitsmarktergebnisse von Migrantinnen werden durch unvollständige Daten erschwert.

Kernbotschaft des Autors

Die Arbeitsmarktintegration verheirateter Immigrantinnen folgt in den großen Einwanderungsländern einem ähnlichem Muster wie bei männlichen Zuwanderern: Beschäftigung und Lohnniveau steigen mit der Aufenthaltsdauer. Studien zur Kompetenzentwicklung dokumentieren die Mobilität in Richtung höherwertigerer Arbeitsplätze und widersprechen damit der These der Sekundärbeschäftigung. Allerdings sind hochqualifizierte Immigranten sehr oft in einfacher Beschäftigung gefangen. Politikinitiativen zur Integration von Migrantinnen in den Arbeitsmarkt durch gezielte Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche nach der Einreise können die ökonomische Integration von Zuwandererfamilien verbessern.

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