Relevanz des Themas
Die Arbeitszeit geht weltweit zurück, allerdings nicht überall im gleichen Umfang. In manchen Volkswirtschaften liegt die Jahresarbeitszeit um bis zu 70 Prozent über dem Niveau anderer Länder. Ein Großteil dieser Variationen ist auf die unterschiedlich starke Erwerbsbeteiligung von Frauen und Verbreitung von Teilzeitarbeit zurückzuführen. Mit Blick auf die Zukunft gewinnt an Bedeutung, wie sich Arbeitszeitverkürzungen auf die Produktivität auswirken, ob Arbeits- und private Zeit sich weiter individualisieren und wie eine angemessene Work-Life-Balance in einer technologisierten Zukunft gestaltet werden kann.
Wichtige Resultate
Pro
In den meisten Ländern ist die Arbeitszeit in den letzten 50 Jahren kontinuierlich gesunken.
Weniger Arbeitsstunden bedeuten nicht zwangsläufig eine geringere Gesamtproduktion oder Produktivität.
Länder mit mehr Teilzeitbeschäftigten weisen tendenziell geringere Jahres- und Wochenarbeitszeiten auf.
Rückläufige Arbeitszeiten führen zu verstärkten Freizeit- und Work-Life-Balance-Überlegungen bei den Beschäftigten.
Contra
Viele Arbeitsmärkte sind noch nicht so flexibel, dass Arbeitnehmer den Umfang ihrer Arbeitszeit mitbestimmen können.
Der Trend der Arbeitszeitverkürzung gilt nicht für alle: viele Hochqualifizierte arbeiten inzwischen (wieder) mehr.
Neue Technologien und Maschinen dürften das Angebot an Routinearbeiten und die Nachfrage nach geringer qualifizierten Arbeitskräften begrenzen.
Die Verteilungs- und Wohlfahrtsimplikationen sind noch nicht klar: reduzierte Arbeitszeiten könnten größere Ungleichheit zur Folge haben.