Vorteile einer höheren Frauenerwerbsquote

Von einer familienfreundlichen Politik zur Förderung der weiblichen Erwerbsbeteiligung profitieren Frauen, Familien und die Gesellschaft

University of Missouri-St. Louis, USA, and IZA, Germany

one-pager full article

Relevanz des Themas

Die Erwerbsentscheidung von Frauen wird maßgeblich vom erzielbaren Lohneinkommen im Verhältnis zum subjektiven Wert der außerhalb des Arbeitsmarktes verbrachten Zeit beeinflusst. Bei der Frauenerwerbsquote zeigen sich große Länderunterschiede, die von den jeweiligen Arbeitsmarktinstitutionen, kulturellen Normen und anderen nicht-ökonomischen Faktoren sowie den politischen Rahmenbedingungen abhängen. Eine Analyse dieser Unterschiede liefert wichtige Anhaltspunkte für mögliche Maßnahmen zur Förderung der Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen.

Veränderung der Frauenerwerbsquoten (15-64
                        Jahre)

Wichtige Resultate

Pro

Wenn Frauen außerhalb des Haushalts wirtschaftlich aktiv sind, profitieren sie selbst und ihre Familien (etwa durch bessere Gesundheit und weniger häusliche Gewalt), aber auch die gesamte Gesellschaft durch höheres Wirtschaftswachstum.

Erst der dauerhafte Einstieg von Frauen in den Arbeitsmarkt eröffnet ihnen die Chance, Führungspositionen in Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und gemeinnützigen Institutionen zu übernehmen.

Familienfreundliche Politikmaßnahmen wie Elternzeit und subventionierte Kinderbetreuung fördern die weibliche Erwerbsbeteiligung.

Contra

Das steigende durchschnittliche Bildungsniveau von Frauen führt nicht automatisch zu höherer Erwerbsbeteiligung.

Familienfreundliche Politikmaßnahmen können die weibliche Erwerbsbeteiligung fördern, aber zugleich auch den beruflichen Aufstieg von Frauen behindern.

Es ist nicht eindeutig festzustellen, ob Bildung die Frauenerwerbsquote steigert, oder umgekehrt eine höhere Erwerbsbeteiligung Frauen dazu veranlasst, mehr in ihre Bildung und Ausbildung zu investieren.

Kernbotschaft des Autors

Die Arbeitsmarktaktivitäten von Frauen kommen nicht nur ihren Familien wirtschaftlich zugute, sondern sie steigern den Wohlstand der Gesellschaft insgesamt. Doch während die weibliche Erwerbsbeteiligung weltweit zugenommen hat, bleibt sie in einigen Ländern und Regionen nach wie vor niedrig. In den USA und einigen anderen Ländern sind die Frauenerwerbsquoten bis etwa 1990 stetig gestiegen und verharren seither auf weitgehend konstantem Niveau. Angesichts der gesamtgesellschaftlichen Vorteile sollte die Politik ein starkes Interesse daran haben, Maßnahmen zur Förderung der weiblichen Erwerbsbeteiligung durchzusetzen. Elternzeit und subventionierte Kinderbetreuung sind zwei Schritte in die richtige Richtung.

Full citation

Full citation

Data source(s)

Data type(s)

Method(s)

Countries