Relevanz des Themas
Die Erwerbsentscheidung von Frauen wird maßgeblich vom erzielbaren Lohneinkommen im Verhältnis zum subjektiven Wert der außerhalb des Arbeitsmarktes verbrachten Zeit beeinflusst. Bei der Frauenerwerbsquote zeigen sich große Länderunterschiede, die von den jeweiligen Arbeitsmarktinstitutionen, kulturellen Normen und anderen nicht-ökonomischen Faktoren sowie den politischen Rahmenbedingungen abhängen. Eine Analyse dieser Unterschiede liefert wichtige Anhaltspunkte für mögliche Maßnahmen zur Förderung der Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen.
Wichtige Resultate
Pro
Wenn Frauen außerhalb des Haushalts wirtschaftlich aktiv sind, profitieren sie selbst und ihre Familien (etwa durch bessere Gesundheit und weniger häusliche Gewalt), aber auch die gesamte Gesellschaft durch höheres Wirtschaftswachstum.
Erst der dauerhafte Einstieg von Frauen in den Arbeitsmarkt eröffnet ihnen die Chance, Führungspositionen in Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und gemeinnützigen Institutionen zu übernehmen.
Familienfreundliche Politikmaßnahmen wie Elternzeit und subventionierte Kinderbetreuung fördern die weibliche Erwerbsbeteiligung.
Contra
Das steigende durchschnittliche Bildungsniveau von Frauen führt nicht automatisch zu höherer Erwerbsbeteiligung.
Familienfreundliche Politikmaßnahmen können die weibliche Erwerbsbeteiligung fördern, aber zugleich auch den beruflichen Aufstieg von Frauen behindern.
Es ist nicht eindeutig festzustellen, ob Bildung die Frauenerwerbsquote steigert, oder umgekehrt eine höhere Erwerbsbeteiligung Frauen dazu veranlasst, mehr in ihre Bildung und Ausbildung zu investieren.