Relevanz des Themas
In konjunkturellen Abschwungphasen nimmt der Anteil von Teilzeitbeschäftigten unter allen Erwerbstätigen stark zu. Dieses Phänomen ist nur teilweise dadurch zu erklären, dass Teilzeitstellen in weniger konjunkturabhängigen Wirtschaftsbereichen stärker verbreitet sind und ein Stellenabbau in anderen Sektoren somit zu diesem statistischen Effekt führt. Wie die Forschung zeigt, kommt die Zunahme der Teilzeitarbeit hauptsächlich durch die Verringerung der Arbeitszeit von bestehenden Jobs zustande.
Wichtige Resultate
Pro
Zyklische Schwankungen der Teilzeitbeschäftigung ergeben sich überwiegend aus einem Wechsel von oder zu Teilzeit- bzw. Vollzeitbeschäftigung innerhalb eines Unternehmens.
Da unfreiwillig Teilzeitbeschäftigte häufiger als Arbeitslose rasch zu Vollzeitstunden zurückkehren, sind die Konsumauswirkungen eher gering.
Während der letzten Weltwirtschaftskrise machte in den USA und Großbritannien der Anstieg des Anteils teilzeitbeschäftigter Arbeitnehmer den Großteil des Rückgangs der durchschnittlichen Pro-Kopf-Arbeitsstunden aus, der auch in der anschließenden Erholungsphase angehalten hat.
Contra
Die rezessionsbedingte Zunahme von Teilzeitbeschäftigung ist meist unfreiwilliger Natur, weil es die Unternehmenssituation erfordert oder Beschäftigte zu dieser Zeit keinen Vollzeitjob finden.
Der Übergang in Teilzeitbeschäftigung führt zu einem erheblichen Einkommensrückgang.
In den USA und Großbritannien verharrt der Anteil unfreiwilliger Teilzeitarbeit auch Jahre nach Überwindung der Großen Rezession noch über dem Vorkrisenniveau; die Ursachen sind noch nicht ausreichend erforscht.