Relevanz des Themas
Weiterbildungsmaßnahmen für Arbeitslose zielen darauf ab, deren Wiederbeschäftigungschancen zu steigern und Humankapital aufzubauen. Im Gegensatz zur Maßnahmenzuweisung durch Fallmanager erlauben Bildungsgutscheine den Teilnehmern, zwischen verschiedenen Programmen zu wählen oder auch auf die Einlösung zu verzichten. Zudem fördern Gutscheine den Wettbewerb zwischen den Bildungsträgern. Empirische Befunde deuten zwar darauf hin, dass ein Gutscheinsystem die Arbeitslosigkeitsdauer eher verlängert, doch auf lange Sicht lassen sich die Jobaussichten potenziell steigern.
Wichtige Resultate
Pro
Gutscheine stärken Verbrauchersouveränität, Markttransparenz und den Wettbewerb zwischen den Bildungsträgern.
Bildungsgutscheine verbessern die langfristigen Jobchancen der Teilnehmer.
Kurze Weiterbildungskurse sind langfristig effektiver, wenn sie mit Hilfe eines Gutscheins ausgewählt und nicht vom Fallmanager zugewiesen werden.
Eine intensive Unterstützung durch den Fallmanager bei der Kursauswahl steigert die künftigen Verdienstaussichten der Teilnehmer.
Contra
Die Beschäftigungschancen während der Weiterbildung sind für Gutscheinempfänger geringer.
Tendenziell verlängern Bildungsgutscheine die Arbeitslosigkeitsdauer im Vergleich zur Maßnahmenzuweisung.
Bleiben Gutscheine ungenutzt, sinkt die Wahrscheinlichkeit, kurzfristig Beschäftigung zu finden.
Bei vielen Gutscheinsystemen haben Fallmanager kaum Möglichkeiten, die Maßnahmenteilnahme zu kontrollieren und ggf. Sanktionen zu verhängen.