Was leisten Strategien der produktiven Inklusion?

Bildungsprogramme und Subventionen ergänzen die Sozialhilfe, um Menschen aus der Armut zu helfen

World Bank, USA, and IZA, Germany

one-pager full article

Relevanz des Themas

Politikprogramme zur „produktiven Inklusion“ stellen für arme Bevölkerungsgruppen ein aufeinander abgestimmtes Paket aus Qualifizierungsangeboten und finanzieller Förderung bereit. Auf diese – langfristig vielsprechende – Weise soll ihnen der Weg in abhängige oder selbstständige Erwerbsarbeit erleichtert und die Abhängigkeit von Sozialhilfe überwunden werden. Separat werden jedoch weder produktive Inklusion noch Sozialhilfe das Armutsproblem bewältigen können. Konzepte der produktiven Inklusion müssen vielmehr in die bestehenden Sozialhilfesysteme integriert werden.

Effekt produktiver Inklusion durch Finanzhilfen für Frauen in Nicaragua

Wichtige Resultate

Pro

Maßnahmen zur produktiven Inklusion erreichen über den reinen Einkommenseffekt hinaus positive langfristige Wirkungen.

In ländlichen Gebieten stellen sich positive Nettoerträge produktiver Inklusion ein, auch für die am stärksten gefährdeten Gruppen in extremer Armut.

Einen durchgängig positiven Effekt erzielen vor allem ländliche Programme, die Zuschüsse mit Fortbildung kombinieren.

Die Integration produktiver Inklusion in das Sozialhilfesystem könnte zu erheblichen Synergien und noch größeren Effekten führen.

Contra

Produktive Inklusion kann Armut verringern, löst das Problem aber nicht allein.

Es liegen bislang kaum empirische Befunde zu den langfristigen Auswirkungen großer Regierungsprogramme vor.

Umfassende produktive Inklusionsmaßnahmen sind kostenintensiv.

In städtischen Gebieten haben Trainingsprogramme für benachteiligte Bevölkerungsgruppen wie ungelernte Jugendliche widersprüchliche Resultate erbracht.

Die Einbindung von Elementen produktiver Inklusion in das Sozialhilfesystem wirft diverse Fragen in Bezug auf Design und Implementierung auf.

Kernbotschaft des Autors

Die Integration Programmen zur produktiven Inklusion in bestehende Sozialhilfesysteme kann zu einer substanziellen und langfristigen Verringerung von Armut beitragen. Allerdings bieten auch Strategien produktiver Inklusion keine Erfolgsgarantie für alle Zielgruppen – besonders arme und marginalisierte Gruppen werden oftmals ergänzende Unterstützung benötigen. Um den größtmöglichen Nutzen zu erreichen, müssen sie auf die jeweiligen Zielgruppen zugeschnitten sein und die richtigen monetären und gestalterischen Anreize beinhalten, damit zwischen den Institutionen der sozialen und produktiven Inklusion eine effiziente Koordination stattfinden kann.

Full citation

Full citation

Data source(s)

Data type(s)

Method(s)

Countries