Der Arbeitsmarkt in Neuseeland, 2000-2021 Updated

Stetiges Beschäftigungswachstum und niedrige Arbeitslosigkeit – Lohnunterschiede aufgrund von Geschlecht und Qualifikation nehmen ab

Motu Economic and Public Policy Research, New Zealand, and IZA, Germany

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Relevanz des Themas

Als kleine, offene Volkswirtschaft verzeichnet Neuseeland eine starke internationale Arbeitsmigration und einen hohen Anteil qualifizierter Zuwanderer. Nach der globalen Finanzkrise (GFC) dauerte es vier Jahre, bis sich die Beschäftigung erholte, während die Arbeitslosigkeit mehr als ein Jahrzehnt benötigte, um auf das Vorkrisenniveau zurückzukehren. Am stärksten betroffen waren Maori, Pasifika und die junge Generation. Die Covid-19-Pandemie führte zu einem Beschäftigungsrückgang und einem Anstieg der Arbeitslosigkeit, doch dies kehrte sich binnen weniger Quartale wieder um. Die langfristigen Auswirkungen der Pandemie bleiben allerdings ungewiss.

Arbeitslosigkeit, Löhne und
                        Beschäftigung

Wichtige Resultate

Pro

Ungeachtet eines starken Bevölkerungswachstums liegen die Beschäftigungsquoten über dem Niveau von 2000 und steigen bei Älteren weiter an; dies geht einher mit niedriger Arbeitslosigkeit.

Der Reallohnzuwachs ist trotz des langsamen Wirtschaftswachstums während der GFC-Erholung recht stark ausgefallen; durch das relative Lohnwachstum für Frauen und Geringverdiener hat sich das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern verringert und die Lohnverteilung komprimiert.

Das Qualifikationsniveau hat sich stark verbessert.

Geringe Fluktuationsraten deuten auf eine größere Arbeitsplatzstabilität hin.

Neuseeland erholt sich seit der Covid-19-Pandemie.

Contra

Die Langzeitarbeitslosigkeit (sechs Monate oder länger) ist mit rund 30 % der Gesamtarbeitslosigkeit weiterhin hoch.

Junge Arbeitnehmer sowie die ethnischen Gruppen der Maori und Pasifika sind nach wie vor mit relativ hohen Arbeitslosenquoten konfrontiert.

Die Lohnungleichheit hat in der oberen Hälfte der Lohnverteilung seit 2000 zugenommen.

Die Qualifikationsprämien sind zurückgegangen.

Kernbotschaft des Autors

Neuseelands Arbeitsmarkt hat sich von der 2008 – nach einem Wachstumsjahrzehnt – einsetzenden Rezession zunächst nur schleppend erholt. Erst ab 2013 sorgten mehr Nettozuwanderung, Beschäftigungswachstum und ein rascherer Rückgang der Arbeitslosigkeit für eine beschleunigte Erholung. Die Arbeitsmarktliquidität ist dabei seit 2008 niedrig geblieben: die Kennziffern von Beschäftigungsaufnahmen und -beendigungen, Arbeitsplatzverlusten und -zuwächsen rangieren nach wie vor unter dem Niveau von 2008. Bei insgesamt mäßigem Einkommenswachstum hat sich die Lohnkluft zwischen den Geschlechtern zwar verringert, bleibt jedoch für Frauen ab 30 Jahren beträchtlich. Der Arbeitsmarkt konnte sich zwar rasch von der Pandemie erholen, aber die längerfristigen Auswirkungen sind noch unklar.

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