Relevanz des Themas
Die Zahl der Personen, die außerhalb der tradierten Beschäftigungsformen erwerbstätig sind (unabhängige Auftragnehmer, Zeitarbeit, „Gig“-Arbeit) nimmt international zu. Neue Technologien erleichtern befristete Auftragsarbeit, während die Fixkosten regulärer Beschäftigung weiter steigen. Für Firmen mit kurzfristigen Bedarfslagen unterhalb der Vollzeitschwelle, aber ebenso für Arbeitnehmer, die auf maximale Flexibilität Wert legen, schafft dies Vorteile. Bei schwacher Konjunktur kann die Gig-Economy auch als alternatives Sicherheitsnetz dienen. Politische Entscheidungen können den Trend zur atypischen Beschäftigung verlangsamen oder beschleunigen.
Wichtige Resultate
Pro
Arbeitnehmer und Unternehmen entscheiden sich für „Gig“-Arbeit vor allem unter Flexibilitätsaspekten.
Vor allem im Bereich einfacherer Qualifikationen hat die App-basierte Gig-Economy in den letzten Jahren stark zugenommen.
Häufig dient zusätzliche „Gig“-Arbeit der sozialen Absicherung in Krisenzeiten.
Unabhängige Arbeit stellt potenziell eine gute Möglichkeit zum Übergang in den Ruhestand dar.
Contra
Die tatsächliche Dimension der Gig-Economy (und der nicht-traditionellen Erwerbsarbeit insgesamt) im Allgemeinen) lässt sich kaum ermitteln.
Nicht-traditionelle Arbeitsformen verlagern Risiken hinsichtlich Einkommensschwankungen und ausbleibender „Gigs“ ganz auf die Seite der Arbeitnehmer.
Steuer- und Arbeitnehmerschutzvorschriften schaffen sowohl Vor- als auch Nachteile im Hinblick auf klassische und nicht-traditionelle Arbeitsformen, die schwer zu quantifizieren sind.
Ungeachtet möglicher Flexibilitätsanreize sind Frauen nicht überproportional in der Gig-Economy vertreten – auch hier sind sie mit geschlechtsspezifischen Lohnnachteilen konfrontiert.