Relevanz des Themas
Seit dem Jahr 2000 hat sich der Arbeitsmarkt in Frankreich durch starke Trends, die zum Teil durch die Große Rezession verstärkt worden sind, erheblich verändert. Zu diesen Trends zählen die massive Verbesserung der Ausbildung (insbesondere weiblicher Arbeitskräfte), die Widerstandsfähigkeit der Beschäftigung während der jüngsten Wirtschaftskrise (wenn auch mit einer sehr späten Erholung) sowie die wachsende Einkommensungleichheit als Folge einer drastischen Zunahme von sehr kurzfristigen Arbeitsverträgen und unabhängigen Auftragnehmern im Niedriglohnbereich.
Wichtige Resultate
Pro
Der Anteil der akademisch ausgebildeten Arbeitskräfte nimmt kontinuierlich zu; in diesem Segment bleibt die Beschäftigung azyklisch hoch.
Die Krise hat den Anstieg der Beschäftigungsquote von Frauen auf den höchsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg nicht gestoppt.
Die Erwerbsbeteiligung von Älteren (50-64) hat zugenommen.
Die Realeinkommen der Vollzeitbeschäftigten (Durchschnitt und Median) sind gestiegen.
Das Lohnniveau von Frauen hat sich in Relation zu männlichen Beschäftigten verbessert, bleibt aber niedriger.
Contra
Die Langzeitarbeitslosigkeit rangiert weit über Vorkrisenniveau, während zugleich die Arbeitslosigkeit älterer Arbeitnehmer gestiegen ist.
Es gibt größere regionale Unterschiede bei der Arbeitslosigkeit.
Extrem kurzfristige Arbeitsverträge (weniger als eine Woche) verbreiten sich stark.
Die Ungleichheit der Jahreserwerbseinkommen nimmt zu und konzentriert sich auf den unteren Rand der Verteilung.
Traditionelle Handwerker werden durch neue unabhängige Auftragnehmer mit niedrigem Einkommen verdrängt.