Relevanz des Themas
Zentraleuropa hat die beeindruckendsten Wachstums- und Konvergenzerfolge der neueren Geschichte vorzuweisen. Dies wurde vor allem durch die kapitalintensive, in ausländischer Hand befindliche Produktion des Automobilsektors erreicht. Mit großen inländischen Zuliefernetzwerken und hoher Qualifikationsintensität bringt die Präsenz komplexer Industrieb viele wirtschaftliche Vorteile mit sich. Dieser Entwicklungspfad gerät inzwischen jedoch ins Stocken, weil Fachkräfte fehlen, Investitionen in Ausbau- und Entwicklungsinvestitionen nur begrenzt stattfinden und regionale Ungleichheiten fortbestehen.
Wichtige Resultate
Pro
Zuliefernetzwerke in der Automobilindustrie tragen zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei, Spillover-Effekte kurbeln die Gesamtwirtschaft an.
Das hohe Produktionsniveau der Automobilindustrie hat maßgeblich zur wirtschaftlichen Konvergenz Zentraleuropas mit den Kernländern der EU beigetragen.
Ausländische Akteure haben dazu beigetragen, die nationalen Bildungs-, Ausbildungs- jund Regulierungsinstitutionen zu formen.
Enge Verbindungen zur deutschen Wirtschaft haben sich während der Großen Rezession als vorteilhaft erwiesen.
Contra
Ein hohes Maß an externer Abhängigkeit und eine geringe Diversifizierung der Produktion haben in einigen Ländern die Anfälligkeit gegenüber externen Schocks wachsen lassen.
Ungeachtet mancher Aufwertungen ist der Anteil von Forschung und Entwicklung an Beschäftigung und Wertschöpfung nach wie vor eher gering.
Die wirtschaftliche Entwicklung verläuft uneinheitlich, regionale Ungleichheiten nehmen zu.
Das Reservoir qualifizierter Arbeitskräfte könnte bald vollständig ausgeschöpft sein.