Relevanz des Themas
Oft geraten die Einwanderungsbehörden reicher Staaten in die Rolle von Entwicklungshelfern, die verhindern sollen, dass Fachkräfte arme Länder verlassen, obwohl ihre Fähigkeiten dort benötigt werden. Beschränkungen oder Steuern für die Auswanderung von Ärzten und Ingenieuren aus Entwicklungsländern werden mitunter ebenso gefordert wie Anreize für Fachkräfte, im Land zu bleiben, dorthin zurückzukehren oder zumindest die Interaktion mit dem Herkunftsland zu intensivieren. Entsprechende Vorschriften spiegeln oft Mitgefühl wider, doch es mangelt an empirischer Evidenz, dass die gewünschten Entwicklungsziele erreicht und schädliche Nebeneffekte vermieden werden.
Wichtige Resultate
Pro
Anreize zu Rückkehr oder Verbleib im Herkunftsland sind sinnvoll, um die Zahl qualifizierter Arbeitskräfte in Entwicklungsländern zu erhöhen.
Bilaterale Abkommen zur gemeinsamen Finanzierung der Ausbildung von qualifizierten Emigranten sind plausibel.
Strategien zur Organisation des Engagements von Emigranten für ihr Herkunftsland haben sich vielfach bewährt.
Durch eine gerechte Teilung der Ausbildungskosten für qualifizierte Migranten können fiskalische Probleme berücksichtigt und die Mobilität der Arbeitnehmer erhalten werden.
Contra
Einschränkungen der Emigration qualifizierter Arbeitskräfte ignorieren die Hauptursachen von Fachkräftemangel und verfehlen das Ziel, Engpässe im Herkunftsland zu verringern.
Emigrationsbeschränkungen schaden Fachkräften, behindern den Erwerb von Qualifikationen und beschränken den Zugang zu Technologie, Handel und Investitionen.
Es fehlt an Evaluationen zu den Auswirkungen einer gezielten Diaspora-Politik auf Technologietransfer oder Investitionen im Herkunftsland.
Eine finanzielle Kompensation der Ausbildungskosten von Emigranten trägt nicht zu einer Erhöhung des Qualifikationsbestands im Herkunftsland bei.