Relevanz des Themas
In Zentralasien und im Transkaukasus hat sich der Beschäftigungsanstieg in der Landwirtschaft in den letzten zwei Jahrzehnten negativ auf die landwirtschaftliche Arbeitsproduktivität und das Familieneinkommen der ländlichen Bevölkerung ausgewirkt. Die Nachfolgestaaten der Sowjetunion können jedoch im Gegensatz zu Ostdeutschland oder Tschechien den Ausstieg aus der Landwirtschaft nicht aktiv fördern, da eine massenhafte Landflucht die Arbeitslosigkeit in den Städten verschärfen und die öffentlichen Haushalte überlasten würde.
Wichtige Resultate
Pro
Bei hoher Selbstständigkeit in der Landwirtschaft sind die Arbeitslosenquoten im ländlichen Raum gering.
Subsistenzlandwirtschaft sichert die ländliche Bevölkerung ab.
Überschüssige Produktion kann direkt an Endverbraucher verkauft werden, was das Familieneinkommen steigert, Einkommensquellen diversifiziert und Risiken verringert.
Produktivitätssteigernde Technologien erhöhen die Einkommen der Agrar-Familienbetriebe.
Die Landbevölkerung der Ex-Sowjetunion zeichnet sich durch hohe Alphabetisierungsraten und formale Bildungsabschlüsse aus.
Contra
Die hohe versteckte Arbeitslosigkeit im ländlichen Raum dürfte die landwirtschaftliche Arbeitsproduktivität verringern.
Ländliche Familieneinkommen sind deutlich geringer als städtische Einkommen.
Der Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten erfordert eine gewisse Transport- und Vermarktungsinfrastruktur.
Zur Einführung neuer Agrar-Technologien bedarf es gut organisierter Beratungsdienste.
Die Qualität der Ausbildung und die vorhandenen Fertigkeiten erfüllen nicht immer die technologischen Anforderungen.