Relevanz des Themas
Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern liegen bei der Schuleignung deutlich hinter Kindern aus Akademikerfamilien zurück. Viele Länder versuchen, diese Lücke durch vorschulische Förderung zu schließen. Das Potenzial solcher Programme zur Verringerung sozialer Ungleichheit bereits im Kindesalter ist wissenschaftlich vielfach belegt. Neben Langzeitstudien zu flächendeckenden Vorschulprogrammen in Europa und Lateinamerika weisen auch aktuelle Erkenntnisse zu Modellprojekten für Kleinkinder in den USA nach, dass frühkindliche Bildung die Chancengleichheit substanziell verbessert.
Wichtige Resultate
Pro
Modellprojekte zeigen, dass sozial benachteiligte Kinder von vorschulischer Förderung enorm profitieren.
Auch mit flächendeckenden öffentlichen Programmen ist die Erfahrung durchweg positiv.
Frühkindliche Bildung steigert die Schultauglichkeit.
Die positiven Effekte hochwertiger Vorschulprogramme insbesondere für benachteiligte Kinder sind auch im jungen Erwachsenenalter noch nachweisbar.
Die Kosten für frühkindliche Bildung rechnen sich, weil der Bildungserfolg gesteigert und gleicher verteilt wird.
Contra
Qualitativ hochwertige Vorschulprogramme sind teuer.
Hochqualifiziertes Personal, kleine Gruppengrößen und adäquate Betreuungsschlüssel sind für effektive frühkindliche Bildung unerlässlich.
Die positiven Ergebnisse einzelner Studien sind nicht notwendigerweise auf andere Länder übertragbar.
Die gezielte Förderung benachteiligter Kinder muss sich in der Grundschule fortsetzen.
Die deutlich positiven Kurzfristeffekte relativieren sich zum Teil auf lange Sicht.