Replikationen in der Arbeitsmarktforschung

Gibt es eine Reproduzierbarkeitskrise in der Arbeitsökonomie?

University of Canterbury, New Zealand

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Relevanz des Themas

Innerhalb der Arbeitsmarktforschung und angrenzenden Bereichen wächst die Sorge, dass viele empirische Studien nicht reproduzierbar sein könnten und sich damit der kritischen Überprüfung entzögen. Zwar nimmt die Zahl der in Fachzeitschriften publizierten Replikationsstudien zu, doch über die Art und Weise ihrer Durchführung und Interpretation besteht noch kein Konsens. Replikationen bieten die Möglichkeit, die Zuverlässigkeit und Robustheit früherer Untersuchungen zu klären. Es kann viel getan werden, um die Replikationsforschung zu fördern und den wissenschaftlichen Wert bestehender Replikationsstudien zu nutzen.

Zahl der Replikationsstudien in
                        ökonomischen Fachzeitschriften

Wichtige Resultate

Pro

Replikationen können die Bestätigung liefern, ob eine ursprüngliche Studie korrekt durchgeführt wurde.

Mit Hilfe von Replikationen lässt sich bestimmen, ob die Ergebnisse einer Studie auch für andere Konstellationen zutreffen.

Replikationen haben ihre Nützlichkeit bei der Einschätzung früherer, hochkarätiger Forschung gezeigt.

Contra

Über die Definition von Replikationen und ihren Erfolgskriterien besteht noch Unklarheit.

Es liegt noch kein Überblick vor, wie häufig Replikationen durchgeführt werden und wie oft sie die ursprünglichen Studien bestätigen oder widerlegen.

Noch fehlt ein standardisiertes System zum Sammeln, Kategorisieren und Verknüpfen von Replikationen mit den jeweiligen Originalstudien.

Kernbotschaft des Autors

Empirische Forschung beinhaltet naturgemäß eine gewisse Unsicherheit. Diese Ungewissheit zeigt sich etwa darin, dass viele Studien zu ähnlichen Themen unterschiedliche Ergebnisse liefern. Replikationen können einen Beitrag dazu leisten, solche Ungewissheiten zu reduzieren und das belastbare Wissen der Arbeitsökonomie zu festigen. Allerdings ist das Durchführen und Interpretieren von Replikationsstudien komplex. Für Wissenschaft und Politik wäre es von Vorteil, wenn der Zugang zu den ursprünglichen Daten einer Studie erleichtert würde, Zeitschriften mehr Replikationen veröffentlichten und ein Katalogisierungssystem etabliert würde, um Replikationen mit den Originalstudien zu verknüpfen.

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