Relevanz des Themas
Die Beschäftigung im öffentlichen Sektor war ein zentraler Bestandteil sozialer Errungenschaften, die zur Festigung der politischen Stabilität in vielen Staaten des Nahen Ostens und in Nordafrika (MENA) beigetragen haben. Doch diese Vereinbarungen erodierten später mit der Folge, dass die öffentliche Beschäftigung aufgrund teilweiser Einstellungsstopps und des Versprechens lebenslanger Arbeitsplatzsicherheit für etablierte Arbeitnehmer wieder schrumpfte. Dies hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Altersstruktur im öffentlichen Beschäftigungssektor. Der bevorstehende Eintritt vieler Beschäftigter in den Ruhestand eröffnet die Chance, die Einstellungsverfahren auch mithilfe leistungsorientierter Komponenten neu zu strukturieren.
Wichtige Resultate
Pro
Verlangsamte Neueinstellungen und ein alternder Personalbestand im öffentlichen Sektor bieten einen Ansatzpunkt für notwendige Reformen.
Der verbesserte Bildungszugang von Frauen hat zu einer zunehmenden Feminisierung der Beschäftigung im öffentlichen Dienst in der MENA-Region geführt.
Die Erosion der Sozialverträge, die politische Stabilität durch das Instrument öffentlicher Beschäftigung erreichen sollte, verschafft Raum für eine leistungsgerechtere Einstellungspraxis.
Reformen der Personalgewinnung im öffentlichen Dienst können die Qualität der öffentlichen Verwaltung und ihrer Dienstleistungen verbessern.
Contra
Die nach wie vor großen öffentlichen Sektoren in der MENA-Region beeinträchtigen die langfristige Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen und die Verwaltungseffizienz.
Aufgrund verringerter Neueinstellungen ist die Arbeitslosigkeit qualifizierter junger Menschen, insbesondere von Frauen, angestiegen.
Der politische Druck zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit hat die Politik nach 2011 häufig dazu veranlasst, ineffiziente Einstellungen im öffentlichen Sektor wieder aufzunehmen, um politisch sensible Gruppen zu besänftigen.