Relevanz des Themas
Zahlreiche Studien haben untersucht, inwieweit der Anspruch auf Elternzeit und die Großzügigkeit der gewährten Leistungen die Beschäftigungs- und Karriereaussichten von Frauen beeinflussen. Die international sehr unterschiedlichen Regelungen reichen von kurzen, unbezahlten Auszeiten in Absprache mit dem Arbeitgeber wie in den USA bis hin zu einem umfangreichen Anspruch auf staatliche unterstützte Elternzeit wie in Kanada und einigen europäischen Ländern. Aus politischer Sicht geht es einerseits um die Frage, ob Elternzeit die weibliche Erwerbsbeteiligung erhöht, andererseits darum, ob sie den beruflichen Wiedereinstieg und die Karrierechancen von Müttern behindert.
Wichtige Resultate
Pro
Elternzeit verbessert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Eine Rückkehrgarantie schützt Arbeitnehmer vor dem Jobverlust.
Auch Investitionen von Betrieben und Beschäftigten in firmenspezifisches Humankapital bleiben gesichert.
Bei kürzerer Auszeit (maximal zwölf Monate) ist die Rückkehr zum gleichen Arbeitgeber wahrscheinlicher.
Väterquoten steigern sowohl das Interesse der Väter an Elternzeit als auch die Akzeptanz bei Arbeitgebern.
Contra
Ein länger als ein Jahr andauernder Elternzeitanspruch kann Beschäftigungsquoten und Karrieren negativ beeinflussen.
Karriereunterbrechungen durch (längere) Elternzeit können die Arbeitsmarktbindung schwächen und zur Entwertung beruflicher Qualifikationen führen.
Für hochqualifizierte Frauen sind die Nachteile durch entgangenen Lohn und entwertete Qualifikationen am größten.
Der Anspruch auf Elternzeit ist eine mögliche Erklärung für die in manchen Arbeitsbereichen beobachtete Diskriminierung von Frauen und Müttern.