Relevanz des Themas
Der ökonomische Integrationserfolg von Zuwandererinnen und Zuwanderern wird oft skeptisch beurteilt. Forschungsergebnisse zeigen, dass die Einlösung einer Einbürgerungsoption handfeste wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. So verfügen Immigranten der ersten Generation nach ihrer Einbürgerung meist über höhere Einkommen und eine größere Jobstabilität. Besonders ausgeprägt ist dieser Effekt unter Immigranten aus ärmeren Herkunftsländern. Für die Politik ist wichtig zu wissen, ob tatsächlich die Einbürgerung diese Wirkung erzielt, oder sich vor allem Immigranten mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit auf dem Arbeitsmarkt einbürgern lassen.
Wichtige Resultate
Pro
Die Staatsangehörigkeit eines Landes zu besitzen, ist in den meisten Staaten mit nachhaltig deutlichen Lohnvorteilen verknüpft.
Diese Lohnzuwächse deuten darauf hin, dass eingebürgerte Zuwanderer zu früher eingereisten Migranten, aber auch ethnisch ähnlichen Einheimischen aufschließen.
Die Lohngewinne fallen für Zuwanderer aus ärmeren Ländern höher aus und sorgen dafür, dass sie gegenüber Immigranten aus höher entwickelten Staaten aufholen können.
In Deutschland profitieren weibliche Zuwanderer stärker als männliche und zuletzt zugezogene Migranten mehr als ehemalige Gastarbeiter von der Einbürgerung.
Contra
In einigen Staaten scheint der Erwerb der Staatsangehörigkeit keine Auswirkung auf die Erwerbsbeteiligung zu haben.
Infolge der Einbürgerung kann es zu einem leichten Anstieg beim Bezug staatlicher Transferleistungen kommen.
Mit Ausnahme Norwegens und Schwedens ist die Einbürgerungsbereitschaft in Europa eher gering.
Es ist unklar, ob die Einbürgerung den Arbeitsmarkterfolg bedingt oder sich vor allem solche Zuwanderer einbürgern lassen, die auch ohne diesen Schritt ökonomisch erfolgreich wären.
Es fehlt an Forschungsergebnissen zum Effekt der Einbürgerung auf die soziale und politische Integration.