Meta-Regressionsanalyse: Erstellung glaubwürdiger Schätzungen aus widersprüchlicher Evidenz

Mangelt es an einheitlicher Evidenz, können Meta-Regressionen die Politikgestaltung unterstützen

Deakin University, Australia

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Relevanz des Themas

Gute Politik auf Basis wissenschaftlicher Evidenz zu machen ist oft leichter gesagt als getan. Vielen ökonometrischen Schätzungen mangelt es an statistischer Aussagekraft, manche lassen sich nicht replizieren. Oft werden Ergebnisse selektiv veröffentlicht, und zu den meisten politischen Fragestellungen geht die verfügbare Evidenz weit auseinander. Eine Meta-Regressionsanalyse kann dazu beitragen, die statistische Aussagekraft zu steigern, Verzerrungen zu beseitigen und die Widersprüche in ökonometrischen Schätzungen zu verstehen. So kann die Politik evidenzbasierte Strategien entwickeln, selbst wenn die Erkenntnislage auf den ersten Blick wenig überzeugend ist.

Die Bewertung eines uneinheitlichen Forschungsstands kann durch Meta-Regression verbessert werden

Wichtige Resultate

Pro

Die Meta-Regression ist ein systematischer Ansatz zur Forschungssynthese und quantitativen Überprüfung der Evidenzbasis.

Mit der Methode lassen sich Hypothesen und konkurrierende Theorien formell überprüfen.

Die Meta-Regression ist besonders nützlich, um große Unterschiede in Schätzungen zu erklären.

Die Meta-Regression hilft bei der Bereinigung der Evidenzbasis um Spezifikations- und Publikationsbias.

Dank simpler Regressionsverfahren, Standardsoftware und anerkannten Richtlinien ist die Methode einfach zu implementieren.

Contra

Relevante Studien zu identifizieren, die Daten zu extrahieren und sie für die Meta-Regressionsanalyse zu kodieren, ist sehr aufwändig.

Codierungsfehler können die Schätzungen beeinflussen.

Die subjektive Auswahl von Modellen kann sich auf die Meta-Regressionsanalyse ebenso negativ auswirken wie auf die primäre Datenanalyse.

Meta-Regressionsmethoden eignen sich weniger für Forschungsbereiche, in denen es kaum ökonometrische Studien gibt.

Kernbotschaft des Autors

Zur Gestaltung effektiver Arbeitsmarktprogramme bedarf es verlässlicher Schätzungen der relevanten Zusammenhänge. Die vorliegende Evidenz kann jedoch nicht immer für bare Münze genommen werden. Die meisten empirischen Studien liefern Schätzwerte mit großer Bandbreite, und manche Erkenntnisse gelangen aufgrund von Publikationsbias gar nicht an die Öffentlichkeit. Herkömmliche Bewertungen der Evidenz sind anfällig für subjektive Interpretationen, die zu falschen politischen Schlussfolgerungen führen können. Die Politik sollte sich daher stärker auf Meta-Regressionen stützen, die eine systematische Auswertung von Forschungsergebnissen, die Überprüfung von Theorien sowie die Korrektur von Verzerrungen der ökonometrischen Schätzungen ermöglichen

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