Relevanz des Themas
Die Arbeitsmarktposition älterer Arbeitnehmer ist in vielen Industrieländern problematisch. Gleichzeitig erschüttert die rasche gesellschaftliche Alterung die Alterssicherungssysteme. Die jüngste Wirtschaftskrise hat viele ältere Arbeitnehmer in Vorruhestand oder Nichtbeschäftigung verdrängt. Vor diesem Hintergrund gewinnen Anreize für eine längere Erwerbsarbeit und die Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit von Älteren an politischer Bedeutung. Altersgerechte Weiterbildungsangebote können das Humankapital aufwerten, die Kluft zwischen Lohn und Produktivität reduzieren und damit nicht nur für Beschäftigt und Unternehmen, sondern auch für die Gesellschaft insgesamt von Vorteil sein.
Wichtige Resultate
Pro
Die Weiterbildung älterer Arbeitnehmer kann sich für alle Beteiligten – Ältere, Arbeitgeber und Gesamtgesellschaft – günstig auswirken.
Die Erforschung des Lernens bei älteren Erwachsenen zeigt, dass sie neue Fähigkeiten erwerben können.
Studien belegen eine positive Wirkung von Trainingsprogrammen auf Beschäftigungsfähigkeit und Produktivität älterer Arbeitnehmer.
Training kann der Überalterung von Wissen vorbeugen und auf die wachsende Bedeutung technologieorientierter Berufe reagieren.
Mit Subventionen für die Weiterbildung älterer Arbeitnehmer kann die Programmteilnahme intensiviert werden.
Contra
Ältere sind beim Erlernen neuer Fähigkeiten weniger effektiv.
Die Weiterbildung älterer Erwachsener bleibt erfolglos, wenn ihre spezifischen Lernbedürfnisse nicht berücksichtigt werden.
Ältere Arbeitnehmer nehmen seltener an Trainingsprogrammen teil und vergeben damit Chancen für eine verbesserte Beschäftigungsfähigkeit.
Alters-Stereotype und kurze Fristen bis zum Renteneintritt verringern auf Firmenseite oft die Erwartungen über den Ertrag von Trainingsmaßnahmen.
Schätzungen zum Zusammenhang zwischen Alter, Produktivität Lernfähigkeit sowie Training und Beschäftigungsfähigkeit basieren auf nicht-experimentellen Studien, die Verzerrungen beinhalten können.