Einkommensungleichheit und soziale Herkunft Updated

Die Förderung intergenerationaler Mobilität macht Gesellschaften egalitärer

Università Cattolica Milano, Italy, and IZA, Germany

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Relevanz des Themas

In vielen Staaten nimmt die Einkommensungleichheit zu. Eine Analyse von Veränderungen der Einkommensverhältnisse über Generationen hinweg und des Zusammenhangs von Einkommensunterschieden und sozialer Herkunft liefert hierzu näheren Aufschluss. Ungleichheit, die auf individuell nicht beeinflussbare Faktoren (z.B. Bildung der Eltern, Schulqualität, Gemeinwesen) zurückzuführen ist, bedarf der politischen Aufmerksamkeit. Die empirische Forschung zeigt einen negativen Zusammenhang zwischen Einkommensungleichheit und intergenerationaler Mobilität auf. Zwischen Mobilität und ökonomischer Leistungsfähigkeit besteht dagegen ein positiver Zusammenhang.

Intergenerationale Aufwärtsmobilität eng
                        mit der Einkommensungleichheit der Elterngeneration verknüpft (USA
                        1996-2000)

Wichtige Resultate

Pro

Mehr intergenerationale Mobilität kann die Chancengleichheit erhöhen.

Maßnahmen zur Stärkung der generationenübergreifenden Mobilität können Humankapitalinvestitionen und produktivere Arbeit begünstigen.

Jugend-Communities in Schule und Nachbarschaft spielen kurzfristig eine Rolle bei der Ausprägung langfristiger Ungleichheit.

Auch wenn die intergenerationale Übertragung von Einkommenskonstellationen stark auf vererbte Faktoren zurückzuführen ist, kann die Politik dennoch auf eine verringerte Ungleichheit hinwirken.

Intergenerational mobilere Regionen sind ökonomisch leistungsfähiger.

Contra

Einkommensungleichheit ist ein Ausdruck individueller Anstrengung – Umverteilung schwächt die Leistungsanreize.

Wachsende Einkommensungleichheit kann zu mehr sozialer Segmentierung führen und die Chancengleichheit verringern.

Einkommensunterschiede von Individuen innerhalb einer Generation gehen in signifikantem Umfang auf Unterschiede in der Elterngeneration zurück.

Die generationenübergreifende Transmission wird stark durch genetische Faktoren beeinflusst.

Staaten und Regionen mit hoher Einkommensungleichheit weisen tendenziell eine geringere intergenerationale Mobilität auf.

Kernbotschaft des Autors

Einkommensungleichheit und fehlende intergenerationale Mobilität scheinen eng verbunden zu sein – mit der Folge, dass sich eine Einkommenskluft zu verfestigen droht, wenn die individuellen Erfolgschancen nicht gleichmäßig verteilt sind, sondern primär von der sozialen Herkunft abhängen. Die Förderung generationenübergreifender Mobilität kann Gesellschaften sowohl gleicher als auch effizienter machen. Denn die Aussicht, den eigenen Lebensstandard unabhängig von der sozialen Herkunft verbessern zu können, ist ein Motor für Humankapitalbildung und individuelle Leistungsbereitschaft. Politikinitiativen für mehr Chancengleichheit, etwa durch Bildungsförderung für benachteiligte Kinder, können die intergenerationale Mobilität wirksam stärken.

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