Relevanz des Themas
Die erfassten Arbeitsstunden sind ein wertvoller Konjunkturindikator und unverzichtbar zur Schätzung von Produktivitätswachstum und Stundenlöhnen. Ihre korrekte Erfassung ist deshalb von großer Bedeutung. Das US Bureau of Labor Statistics (BLS) veröffentlicht vier Datenserien zu durchschnittlichen Wochenstunden. Sie liefern ein uneinheitliches quantitatives Bild, stimmen jedoch in der qualitativen Aussage zu zyklischen Schwankungen der Arbeitszeiten weitgehend überein. Die hier zusammengefassten Studien machen die Niveauunterschiede plausibel, können Trendabweichungen aber nur teilweise erklären.
Wichtige Resultate
Pro
Im Durchschnitt werden in der Haushaltsbefragung des BLS die wöchentlichen Arbeitsstunden pro Person und nach Hauptbeschäftigung korrekt angegeben.
Alle BLS-Datenserien zeigen ein ähnliches zyklisches Verhalten der Arbeitsstunden.
Quantitative Abweichungen können durch konzeptionelle und Reichweitenunterschiede der Datenserien erklärt werden.
Seit Beginn der 1990er Jahre spiegeln die drei älteren Serien – die vierte seit 2007 – ähnliche Trends der Arbeitszeitentwicklung wider.
Die in nationalen Arbeitskräfteerhebungen gemessenen Arbeitsstunden lassen sich unter Berücksichtigung der jeweiligen Erhebungszeiträume vergleichen.
Contra
Niveau- und Trendunterschiede zwischen den drei zentralen BLS-Serien sind signifikant; langfristige Trendabweichungen lassen sich nur teilweise erklären.
In der Haushaltsbefragung werden Mehrfach- beschäftigungen eher untererfasst und Arbeitsstunden in Zweitjobs zu hoch angesetzt. Diese Mess- fehler gleichen sich aber weitgehend aus, so dass die Gesamtarbeitszeit in etwa richtig erfasst wird.
Auf Grundlage der Wochenarbeitszeit ermittelte Jahreswerte überschätzen die Jahresstundenzahl, da sie die meisten Feiertage nicht berücksichtigen.
Die national erfassten Arbeitsstunden lassen sich aufgrund unterschiedlicher Datenquellen nur schwer länderübergreifend vergleichen.