Relevanz des Themas
Die statistisch steigende Lebenserwartung und ein durchschnittlich besserer Gesundheitszustand sorgen verbreitet für intensivere Arbeitsmarktaktivitäten von Älteren. Zugleich können aktive Ruheständler in stärkerem Maße als früher an der Betreuung ihrer Enkelkinder mitwirken, um insbesondere jungen Müttern den Verbleib im Berufsleben zu erleichtern. Tatsächlich wirkt sich diese Unterstützung günstig auf die Erwerbsbeteiligung und den beruflichen Erfolg junger Mütter aus. Allerdings kann auch eine kontraproduktive Wirkung eintreten, wenn vor allem Großmütter auf diese Weise nicht mehr selbst erwerbstätig bleiben und ihre Einkommenssituation potenziellen Risiken aussetzen.
Wichtige Resultate
Pro
Rüstige Großeltern bieten eine besonders verlässliche und flexible Form der Kinderbetreuung.
In den hoch entwickelten Staaten nehmen junge Eltern die Kinderbetreuungsangebote von Großeltern besonders intensiv in Anspruch.
Die großelterliche Kinderbetreuung sorgt für ein erweitertes Arbeitsangebot und eine kontinuierlichere Beschäftigung gerade junger Mütter, die sonst oft Schwierigkeiten haben, Kindererziehung von Beruf zu vereinbaren.
Contra
Die Übernahme von Betreuungsverantwortung führt zu einem reduzierten Arbeitsangebot insbesondere von älteren Frauen, die Teilzeitarbeit oder geringfügige Beschäftigung dann oft aufgeben.
Werden Großeltern als Kinderbetreuer aktiv, führt dies in der Regel zu geringerer räumlicher Mobilität der Eltern; das kann ihre Karrierechancen beeinträchtigen.
Wenn Kinderbetreuungsaufgaben die Erwerbsbeteiligung Älterer beendet, kann dies zu negativen Effekten hinsichtlich verfügbarem Einkommen oder Transferabhängigkeit haben.